Uchida,
Yoshiko
Das Lager in der Wüste
Die Entwurzelung einer
japanisch-amerikanischen Familie
Übersetzung von Gerhard Bierwirth mit einer
Einführung von Traise Yamamoto und einem Nachwort des Übersetzers
2017 · ISBN 978-3-86205-507-4 ·
220 S., 18 s/w Abb., kt. · EUR 19,—
Nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor Ende 1941 wurden Teile der
Westküste der Vereinigten Staaten zum „Kriegsgebiet“ erklärt. Etwa 120 000
japanischstämmige Amerikanerinnen und Amerikaner wurden quasi über Nacht
durch das FBI und das Militär von ihren Arbeitsplätzen und aus ihren Häusern
geholt und als „feindliche Ausländer“ in unwirtliche Barackenlager
verbracht, wo sie oft bis Kriegsende ausharren mussten. Yoshiko Uchida
wurde mit ihrer Familie in die Wüste von Utah geschickt. In dem erstmals
1982 erschienenen Buch hat sie dieses traumatische Ereignis verarbeitet,
ohne zu polarisieren – im Unterschied zu vielen anderen Autorinnen und
Autoren. Ein unaufgeregtes Buch, das gerade in Zeiten verhärteter
politischer Konfrontationen und bisweilen ins Absurde abgleitender political
correctness zeigt, dass man weder verharmlosen noch dramatisieren muss, um
über Unrecht sprechen zu können.
INHALT Ein außergewöhnlicher Kopf –
Eine Einführung von Traise Yamamoto
Das Lager in der Wüste 1. Unser
Haus oberhalb der Grove Street 2. Wie es ist, Japanerin und Amerikanerin
zugleich zu sein 3. Pearl Harbor 4. Wir werden „evakuiert“ 5.
Tanforan – Eine Pferdebox für vier Personen 6. Tanforan – Eine Stadt
hinter Stacheldraht 7. Topaz – Die Stadt im Staub 8. Topaz – Kälte und
Verzweiflung Epilog
Was heißt hier Lager? – Ein Nachwort von Gerhard
Bierwirth
Yoshiko Uchida (1921–1992) wuchs als zweite Tocher einer
japanischen Immigrantenfamilie in Kalifornien auf, ging in Oakland zur
Schule und studierte in Berkeley und Northampton (Mass.) Literatur und
Erziehungswissenschaften. Nach der Internierung war sie ab 1943 einige
Jahre als Lehrerin und Sekretärin tätig, widmete sich dann aber ganz dem
Schreiben und war vor allem mit ihren Sammlungen japanischer Volkssagen und
ihren Kinder- und Jugendbüchern wie „Mikitaro“, „Samurai of Gold Hill“ oder
„Sea of Gold“ erfolgreich.
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