Immoos,
Thomas † / Mottini, Roger
Wie die Eidgenossen Japan entdeckten
2010 · ISBN
978-3-86205-105-2
·
102 S., kt. · EUR 7,-
Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens (OAG), Tokyo (Hg.): OAG Taschenbuch
Nr. 93
Die erstaunliche Entdeckung auf dem Dachboden eines alten Hauses in Bulle
(FR) im Jahre 1865 führte auf die Fährte des wahrscheinlich ersten
Schweizers in Japan, und zwar bereits in der ersten Hälfte des 17.
Jahrhunderts! Bei der eingangs erwähnten Entdeckung handelte es sich um
die handgeschriebene Autobiographie eines Schweizers, der um das Ende des
16. Jahrhunderts in der Nähe von Lausanne (Kanton Waadt) das Licht der Welt
erblickt haben mußte. Die Aufzeichnungen enden mit seiner Rückkehr aus Asien
im Jahre 1627, die genauen Lebensdaten sind nicht bekannt; sein Name war
Elie (oder Héli) Ripon. Bei aller gebotenen Skepsis im Umgang mit
schriftlichen Quellen erscheint die Tatsache, dass der erste Schweizer
bereits im 17. Jahrhundert japanischen Boden betreten haben soll, im Lichte
der damaligen Umstände allerdings durchaus plausibel. Mit der unter dem
Tokugawa-Schogunat praktizierten Abschottungspolitik wurde nebst
chinesischen Kaufleuten nur der nicht missionierenden, holländischen
Ostindiengesellschaft (VOC) gestattet, von Deshima aus, einer künstlichen
Insel im Hafen von Nagasaki, Japans Handelswünsche zu befriedigen. Die unter
eigentlichen Quarantänebedingungen lebenden Holländer bildeten mehr als
zweihundert Jahre lang Japans Tor – oder vielmehr Türchen – zur Welt. An
chronischer Personalknappheit leidend, war die VOC gezwungen, auch
ausländische Spezialisten anzuheuern, um ihr weitläufiges Handelsimperium in
Ostasien aufrechtzuerhalten. So bot sich auch Schweizern die Möglichkeit,
nach Ostasien zu gelangen. (Roger Mottini)
INHALT
Roger Mottini: Die ersten Schweizer in Japan
Thomas Immoos: Wie die Eidgenossen Japan entdeckten
1. Strukturwandel der Wirtschaft
2. Der erste Versuch: die Mission Lindau
3. Agonie des Shōgunats
4. Der zweite Versuch: die Mission Humbert
5. Das Satyrspiel
Anhang I: Yokohama 1859. Aus Rudolf Lindaus Novelle „Kleine Welt,“ Berlin
1880
Anhang II: Tagebuch von C. Brennwald
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