Kapitza,
Enno
Wo das Herz ist
Fotografien aus Japan und Deutschland 1990–2010
Texte von Sebastian Glubrecht, Enno
Kapitza und Rudolf Scheutle
(in deutscher und japanischer Sprache)
2011 · ISBN
978-3-86205-088-8
·
Format 26 x 21 cm · 176 S., geb., 129 Farb- und s/w-Abb. · EUR 39,—
Genau 150 Jahre, nachdem Japan und Deutschland offiziell diplomatische
Beziehungen aufnahmen, zeigt der deutsch-japanische Fotograf
Enno Kapitza deren inoffizielle
Seite. Denn die tiefe, emotionale Ebene, die wahre Beziehungen ausmacht,
entsteht aus Gefühlen, Eigenheiten und Gemeinsamkeiten. Es sind große wie
kleine Momente, die man nicht mit einer Jahreszahl beziffern kann. Man muss
sie sehen, fühlen, erleben. Enno Kapitza hat sie in seinem ersten Buch
erlebbar gemacht.
Gründe, ein Fotoprojekt über Japan und Deutschland zu veröffentlichen, gibt
es heute mehr denn je: Die Katastrophe von Fukushima riss nicht nur ein Loch
in das Herz Japans, sondern bewegte auch die Herzen der Deutschen zutiefst.
Plötzlich wussten auch wir, dass wir trotz aller Stärke verletzlich sind.
Die Welle von Hilfsbereitschaft und Anteilnahme zeigt die Tiefe jener
Beziehung zwischen den beiden Ländern, die längst abseits von offiziellen
Dokumenten entstanden ist: Da, wo das Herz ist.
Außer dem deutschen Faible für japanisches Essen, Design oder Kultur, oder
der nach Klischee klingenden japanischen Faszination für deutsche Autos,
Bier und Wirtschaft, verbindet die beiden Welten doch mehr, als man denkt.
All’ das lässt sich kaum in Worte fassen, viel eher noch in Bilder. Gefühle
erkennt man eben selten auf den ersten Blick. Deshalb sollte man einen
zweiten wagen. In dieses Buch.
Der Kurator und Kunsthistoriker Rudolf Scheutle über Wo das
Herz ist:
„Szenen aus dem pulsierenden großstädtischen Leben Tokyos stehen ruhigen
Landschaftsaufnahmen von Japan und Bayern gegenüber, die wie Fluchtwelten
aus dem Alltag wirken. Auch die Brüche und Veränderungen in der japanischen
wie deutschen Kultur durch amerikanische Einflüsse werden thematisiert. In
künstlichen Welten entdeckt Kapitza eine seltsam fremde Schönheit. Es ist
kein anklagender, sondern ein staunender Blick, den er auf seine Motive
lenkt. Ein Blick, der die Wirklichkeit wahrnimmt und ästhetisch verwandelt.“
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