Krusche,
Dietrich
Nizza und ich
Erzählung
2012 • ISBN 978-3-86205-076-5
• 128 S., Klappenbroschur · EUR 12,80
Mein Name ist Bertrand. Ich bin Ihr Arzt.
Verstehen Sie mich?
Ja.
Wissen Sie, wo Sie sind?
In einer Klinik.
Und wo ist die Klinik – ungefähr?
Ich habe die Schwester gefragt. Avignon.
Wissen Sie, wie Sie hierher gekommen sind?
Nein.
Wissen Sie, seit wann Sie in Frankreich leben?
Hier in Frankreich? Seit wann?
Mit diesen Worten beginnt das Gespräch zwischen Paul, der bei einem Sturz
sein Gedächtnis verloren hat, und seinem Arzt. Der Verlust bezieht sich auf
die Zeit unmittelbar vor und nach dem Unfall. Während die Erinnerung
allmählich wiederkommt, verändert sich der Blick Pauls auf sein bisheriges
Leben. Er beginnt die Verstrickung zu begreifen, die es bestimmt hat. Aber
je weiter sich das Gespräch entwickelt, je mehr die Erinnerung sich dem
Zeitpunkt des Unfalls nähert, desto mehr tritt für Paul etwas anderes in den
Vordergrund: die Bekanntschaft mit dem einarmigen Karel und dessen Frau
Lena, die seine Nachbarn sind und, wie er selbst, Ausländer. Details einer
Autofahrt nach Nizza tauchen auf, um die Lena ihn unmittelbar vor dem Unfall
gebeten hat – Lena, von der die Polizei vermutet, dass sie mit dem Tod eines
russischen Mafioso in Zusammenhang steht. Der Name des Mannes: Sjuk.
Dietrich KRUSCHE, geboren 1935 in Polen, war Lektor für Deutsch in
Peradeniya, Sri Lanka, und in Okayama, Japan. Von 1982 bis 1997 war er
Professor für interkulturelle Hermeneutik an der Universität München.
Seitdem lebt er in Südfrankreich.
Bei IUDICIUM sind
von Dietrich Krusche erschienen:
Literatur und Fremde,1985/1993
Leseerfahrung und Lesergespräch, 1995
Wohin gehst du, Bruder?, 2009
Das ICH-Programm. Ein
Versuch zur Ersten Person, 2010
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