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Schumann,
Annegret
,Bilderrätsel‘
statt Heimatlyrik. Bild und Identität in Gertrud Kolmars Gedichtsammlung
Das Preußische Wappenbuch
2002 • ISBN 978-3-89129-666-0
290 S., kt. · EUR 28,-
Im Werk der deutsch-jüdischen Autorin Gertrud Kolmar
(geboren 1894, ermordet in Auschwitz 1943) nimmt Das Preußische
Wappenbuch (1927/28) eine signifikante Sonderstellung ein. Nach einer
längeren Schreibkrise findet die Dichterin mit Hilfe eines für sie
einzigartigen Schreibverfahrens in diesem Gedichtzyklus zu der ihr eigenen,
intensiven Bild-Sprache: Von Details preußischer Wappenbilder ausgehend
assoziiert sie eine Bilderwelt, in der sich die verdrängten Ängste und
Sehnsüchte der Autorin entdecken lassen. Diese psychoanalytisch und
kulturhistorisch angelegte Untersuchung zeigt auf, daß die Gedichte nicht
etwa Kolmars preußische Heimat vorstellen. Vielmehr lassen sich auf der
latenten Ebene zwei neuralgische Punkte ausmachen, um die die Texte kreisen:
eine als traumatisierend empfundene erzwungene Abtreibung und die als
permanente Existenzbedrohung wahrgenommene Zugehörigkeit zum Judentum.
1. Einleitung
2. Geistige Verwandtschaft? – Das Preussische Wappenbuch und
Benjamins Städtebilder
3. Vom graphischen zum sprachlichen Bild – das Aufbrechen
emblematischer Strukturen in den Wappengedichten
4. Die Dekonstruktion preussischer Wappenbilder oder „wilde Semiose"? –
eine Analyse des Schreibverfahrens
5. Theoretische Grundlage der Textlektüre
6. Schreiben als Therapie:
‚Mutter‘ und ‚Kind‘ als symptomatische Textfiguren
7. Die Transformation preussischer Wappenbilder im Horizont jüdischer
Denktraditionen
8. Anhang
9. Literaturverzeichnis
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