Japan und Ostasien
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Hirner,
Andrea
Japanisches Bayern. Historische Kontakte
2003 • ISBN 978-3-89129-665-3
·
279 S., kt., zahlr. Abb. · EUR 16,80
Durch seine lange Abschließung war Japan im 19.
Jahrhundert weitgehend unbekannt, „so fern wie der Mann im Mond". Und das,
obgleich im 17. und 18. Jahrhundert jesuitische Bühnen in ganz Bayern Dramen
mit japanischen Helden aufgeführt hatten. Doch nach 1860 gab es wieder
zahlreiche Kontakte in der Politik, in Wissenschaft, Kunst und in der
Wirtschaft, und Bayern wurde schon damals zu einem Anziehungspunkt für
japanische Besucher. Vom Würzburger Philipp Franz von Siebold angefangen
über Mori Ôgais Novelle über Ludwig II., den Japonismus in München bis zum
Asyl von Thomas Manns Schwager in Japan, das fernöstliche Reich ist in
vielerlei Hinsicht mit Bayern eng verbunden. Wie sich diese Kontakte bis zum
Zweiten Weltkrieg entwickelten, und wie die japanischen Besucher Bayern
sahen, erlebten und oft auch ein literarisches Denkmal setzten, das ist
Inhalt dieses Buches.
Die sprichwörtliche Zuneigung der Japaner zu
Neuschwanstein und Hofbräuhaus ist historisch gewachsen, wie eine Studie
über die bayerisch-japanischen Beziehungen belegt. Mit Hilfe
zeitgenössischer Tagebücher, Stadtarchive, Gästebucheinträge und Zeitungen
erörtert Andrea Hirner die wechselseitigen Rezeptionen und Repräsentationen
in Kunst und Kultur. Die Inszenierung der Exotik, so ihre These,
widerspiegelte dabei heimatliche Bedürfnisse. ... Aus bayerischer Sicht
spricht Hirner von einer zweigeteilten Asienrezeption: Neben der
oberflächlichen Rezeption in Form dekorativer Objekte, Operetten wie „Der
Mikado“ und Chinoiserien als Verrücktheit der Modewelt avancierte München um
1900 zur führenden Heimstatt von Japonismus und Jugendstil. Das „dekadente“
Europa regenerierte sich in der japanischen immateriellen künstlerischen
Tradition. (Steffen Gnam, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.01.2004)
INHALT
Prolog: Japanische Helden auf bayrischen Bühnen
1. Ein Würzburger entdeckt Japan neu
2. Bayern mit japanischen Augen gesehen
3. Die erste Japanausstellung in München
4. Es studiert sich gut in Bayern
5. Die „japanische Grossmutter" und ihre Gäste
6. Kontakte und Liebesleid
7. Von „Lackwaaren" und anderen Handelsgütern
8. Der Japonismus und die Münchner Kunstfreunde
9. Die leidige Politik
10. Die neue Allianz und ihre Kulturpolitik
Anhang:
Japanische Studenten an der Universität Würzburg
Liste der japanischen Studenten an der Ludwig-Maximilians-Universität zu
München, die promoviert haben
Bibliographie
Bildnachweise |
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