Anrakuan
Sakuden
Seisuishô. Lachen, das den Schlaf vertreibt.
Anekdotensammlung von Anrakuan Sakuden, dem Begründer der Erzählkunst des
Rakugo.
Übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Yumiko Takahashi, Akira Hara
und Heinz Morioka
2010 · ISBN
978-3-89129-994-9
·
165 S., kt. · EUR 12,-
Eine Publikation der OAG Deutsche Gesellschaft für Natur- und
Völkerkunde Ostasiens (Tōkyō) im IUDICIUM Verlag.
Die Erzähler der traditionellen humorvollen Vortragskunst des Rakugo
verehren einen Volksprediger der buddhistischen Jôdo-Sekte als ihren
„Gründungsvater“. Sein Priestername ist Anrakuan Sakuden (1554–1642).
Zahlreiche Anekdoten aus seinem Hauptwerk, dem Seisuishô, können heute noch
auf den Erzählerbühnen gehört werden. Sakuden erlebte äußerst turbulente
Perioden der japanischen Geschichte: Die Bürgerkriege in der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts und die Einigung des Reiches zu Beginn des 17.
Jahrhunderts. Sakuden hatte die Angewohnheit, kuriose Begebenheiten und
belustigende Episoden, von denen er auf seinen Predigtreisen hörte, auf
Papierfetzen aufzuschreiben. Nach Beendigung seiner Predigerlaufbahn gab er
diese in acht Schriftrollen heraus. Andere Prediger und Erzähler schrieben
sie in den folgenden Jahrzehnten wiederholt ab. Auf diese Weise sind über
1000 Anekdoten unter dem Titel Seisuishô bekannt geworden, aber es ist
schwer zu bestimmen, welche wirklich auf Sakuden zurückgehen. Noch zu
Lebzeiten Sakudens erschien auch eine Holzblock-Druckausgabe des Seisuishô,
die zwar nur 311 Anekdoten enthält, aber mit großer Wahrscheinlichkeit von
Sakuden selbst redigiert ist. Die vorliegende Übersetzung des Seisuishô
beschränkt sich auf diesen Holzblockdruck und möchte ein möglichst getreues
Bild von Sakudens Gedankenwelt und dem Volksempfinden seiner Zeit
vermitteln. Schwer deutbare Wortspiele und nicht leicht erkennbare Hinweise
auf historische Ereignisse und namhafte Persönlichkeiten sind in den
Anmerkungen kurz erläutert.
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