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Kaempfer, Engelbert (Verf.);
Michael Schippan (Hg.)
Rußlandtagebuch 1683
2003 • ISBN 978-3-89129-936-4
viii/331 Seiten · 17 x 24 cm, geb. · EUR 47,-
Engelbert Kaempfer. Kritische Ausgabe in Einzelbänden. Hg. von Detlef Haberland, Wolfgang Michel und Elisabeth Gössmann (Bd.
6)
Im März 1683 trat Engelbert
Kaempfer als Sekretär einer schwedischen Gesandtschaft von Stockholm aus
eine Reise an, von der er nur wußte, daß sie ihn durch Rußland nach Persien
führen würde. Er begann ein Tagebuch zu schreiben, das zunächst für den
persönlichen Gebrauch bestimmt war. Kaempfer fertigte Aufzeichnungen über
die bereisten schwedischen Ostseeprovinzen und das Russische Reich an. Seine
Schilderung der Audienz bei den gemeinsam regierenden Zaren Peter (der als
Peter der Große später Reformen in Rußlands einleiten sollte) und Ivan in
Moskau gehört zu den Schlüsselszenen des Reisetagebuches. Als Kaempfer seine
Fahrt von der Hauptstadt des Zarenreiches bis zur Mündung der Volga in das
Kaspische Meer bei Astrachan’ fortsetzte und dabei seine Eindrücke mit denen
in dem Werk des Adam Olearius (1656) verglich, wurde er immer mehr in seiner
Absicht bestärkt, selbst ein wissenschaftliches Werk über die noch
unzureichend erforschten südrussischen Gebiete zu verfassen. Dazu fertigte
er Skizzen an, darunter mehrere Veduten russischer Städte, die als Grundlage
für Illustrationen dienen sollten. Der Abschluß dieses gelehrten Werkes war
Engelbert Kaempfer freilich nicht vergönnt. Das Manuskript seines
Reisetagebuches gelangte in die Sammlung des Sir Hans Sloane und schließlich
in die British Library London (Sloane 2923). Nachdem Friedrich Adelung
(1827) Auszüge und Karl Meier-Lemgo (1968) eine populäre Ausgabe seiner
Aufzeichnungen vorgelegt hatten, erfolgt nunmehr die erste
wissenschaftlich-kritische Edition, bei der auf eine genaue Wiedergabe des
in deutscher und lateinischer Sprache abgefaßten Textes und der
Illustrationen sowie auf eine umfassende Kommentierung geachtet wurde. Das
Reisetagebuch des Engelbert Kaempfer mit seinen zahlreichen Schilderungen
des Lebens verschiedener Bevölkerungsschichten ist ein fester Bestandteil
der ausländischen Literatur über Rußland, das sich an der „Schwelle zur
Neuzeit" befand. |
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