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     Mößlang, Markus Flüchtlingslehrer und Flüchtlingshochschullehrer. 
    Eine Studie zur Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen im bayerischen 
    Bildungswesen 1945–1961
 2002 • ISBN 978-3-89129-912-8 • 
    14,8 x 21 cm; 417 S., geb. •  EUR 43,- (=      Die Entwicklung Bayerns durch die Integration der Vertriebenen und Flüchtlinge. Hg. im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit)     Der erste Teil dieser Studie, in dem die Geschichte der Flüchtlingslehrer 
	und Flüchtlingshochschullehrer vor ihrer Flucht und Vertreibung behandelt 
	wird, basiert weitgehend auf den Ergebnissen der Sekundärliteratur. Dem 
	Einbezug der Herkunftsgeschichte in die Untersuchung liegt zum einen die 
	Überlegung zugrunde, daß Flucht und Vertreibung für die Betroffenen zwar 
	einen zentralen lebensgeschichtlichen Einschnitt bedeuteten, daß aber Lehrer 
	und Hochschullehrer gerade in Hinsicht auf ihre Berufstätigkeit keineswegs 
	vor einem völligen Neubeginn standen. Wie bereits ausgeführt, konnten sie 
	vielmehr bei ihrer beruflichen Eingliederung auf ihr „geistiges 
	Fluchtgepäck“ zurückgreifen. Die Qualifikationen und Kenntnisse, die 
	Erfahrungen und Werte, die Lehrer und Hochschullehrer vor ihrer 
	Zwangswanderung erworben hatten, blieben nicht nur über diese Zäsur hinweg 
	erhalten, sie spielten auch bei ihrer Aufnahme und beruflichen Integration 
	in der neuen Heimat eine nicht zu unterschätzende Rolle. Eng mit den 
	berufsbiographischen Voraussetzungen verknüpft, trägt die Beschreibung der 
	Herkunftsgeschichte der Flüchtlingslehrer und Flüchtlingshochschullehrer zum 
	anderen auch dem in der Integrationsforschung oftmals vernachlässigten 
	Umstand Rechnung, daß es sich bei den Flüchtlingen und Vertriebenen um eine 
	nach ihrer Herkunft überaus heterogene Gruppe handelte. Die 
	unterschiedlichen Traditionen des Bildungswesens in den Herkunftsländern der 
	Flüchtlinge und Vertriebenen sind in dieser Hinsicht ebenso zu behandeln wie 
	die (schul-)politischen Rahmenbedingungen, die unter dem Einfluß des 
	Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges erheblichen Veränderungen 
	unterlagen.Wie der erste Teil wendet sich auch der zweite Teil der 
	Untersuchung, in dem die Integrationsgeschichte der Flüchtlingslehrer und 
	Flüchtlingshochschullehrer in Bayern behandelt wird, den beiden 
	Berufsgruppen zunächst getrennt zu. Ausgehend von den Strukturmerkmalen der 
	jeweiligen Arbeitsmärkte werden dabei das Ausmaß und die spezifischen 
	Problemlagen der beruflichen Integration thematisiert. Vor diesem 
	Hintergrund kommen anschließend die Aspekte der Selbst- und Fremdwahrnehmung 
	im jeweiligen beruflichen Umfeld zur Sprache. Neben der Frage der Akzeptanz 
	sind die für beide Untersuchungsgruppen festzustellenden Ansätze kollektiver 
	Interessenvertretungen von zentraler Bedeutung. Nicht zuletzt die Hinwendung 
	zum „Erbe der verlorenen Heimat“ weist dabei auf vertriebenenspezifische 
	Charakteristika unter den Flüchtlingslehrern und 
	Flüchtlingshochschullehrern.
 Einleitung
 Erster Teil: Die Herkunft der Flüchtlingslehrer und 
    Flüchtlingshochschullehrer 1. Lehrer in den Flucht- und Vertreibungsgebieten: 
    Einführung · Heterogenität und Wandel: Das deutschsprachige Schulwesen in 
    den Flucht- und Vertreibungsgebieten vor 1945 · Kriegsende und 
    Wanderungsbewegung 2. Die Hochschullehrer und ihre Herkunftshochschulen: 
    Einführung · Die Herkunftshochschulen · Kriegsende und Wanderungsbewegung Zweiter Teil: Die Integration der Flüchtlingslehrer 
    und Flüchtlingshochschullehrer 1. Die Flüchtlingslehrer: Die Zuwanderung von 
    Flüchtlingen und der schulische Arbeitsmarkt · Zwischen Angebot und 
    Nachfrage: Disparitäten auf dem schulischen Arbeitsmarkt · Flüchtlinge und 
    Vertriebene als Objekte der Schulverwaltung: Einstellung, Entnazifizierung 
    und dienstliche Beurteilung · Die Flüchtlingslehrer in ihrem lokalen Umfeld 
    · Standespolitik und Traditionsbewahrung: Die Flüchtlingslehrkräfte als 
    organisierte Berufsgruppe 2. Die Flüchtlingshochschullehrer. Individualität und 
    geographische Mobilität: Die Kennzeichen der Hochschullehrer im 
    Integrationsprozess · Die Strukturmerkmale des Hochschularbeitsmarktes für 
    Flüchtlinge und Vertriebene · Entnazifizierungsverfahren und 
    NS-Vergangenheit: Die Bedeutung politischer Belastung für die berufliche 
    Integration der Flüchtlingshochschullehrer · Die berufliche Eingliederung 
    der Flüchtlingshochschullehrer · Die Flüchtlingshochschullehrer als Gruppe 3. Die rechtliche Dimension der beruflichen Integration:
    Lehrer und Hochschullehrer als Flüchtlingsbeamte · Das Flüchtlingsgesetz 
    · Auf dem Weg zu einer beamtenrechtlichen Lösung: Die Diskussion um das 
    Ausführungsgesetz zu Artikel 131 GG · Die Folgen des Gesetzes zu Artikel 131 
    GG im Schulbereich · Die Folgen des Gesetzes zu Artikel 131 GG für die 
    Flüchtlingshochschullehrer Resümee Anhang: Abkürzungsverzeichnis · Tabellen · Quellen- 
    und Literaturverzeichnis · Personenregister |