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CoverOnuki, Atsuko / Pekar, Thomas (Hg.)
Figuration – Defiguration
Beiträge zur transkulturellen Forschung

2006 • ISBN 978-3-89129-884-8 ·383 S., kt. · EUR 39,—

Figuration – Defiguration: Im Spannungsfeld dieser Begriffe wird eine neue kulturwissenschaftliche Methode erprobt, die ‚Kulturen‘ selbst als ‚Figurationen‘, d.h. als sich prozessual konstituierende (‚figurierende‘) Einheiten begreift, die sich zugleich in einer ständigen (auch ‚defigurierenden‘) Veränderungsbewegung befinden. Damit erscheint die Rede vom Eigenen/vom Fremden und jeglicher Kulturessentialismus obsolet! Kulturen figurieren und defigurieren sich hingegen ständig neu in Austausch- und Überlagerungsprozessen mit anderen Kulturen. Am Leitfaden dieses radikal zeitlich-dynamischen Verständnisses von ‚Figuration‘ (die damit in Verbindung zu anderen Begriffen wie ‚Performanz‘, ‚Inszenierung‘, ‚Theatralität‘, ‚Genderization/gendering‘ steht) wird in den verschiedenen Beiträgen dieses Bandes auf literarische, künstlerische, theatrale, filmische und andere Phänomene eingegangen. Im ersten Teil geht es um ‚ästhetische Modelle‘ der Figuration (u.a. bei E.T.A. Hoffmann, Goethe, Jean Paul, Stefan George, Ernst Jünger, Walter Benjamin, Heiner Müller u.a.); im zweiten um ‚kulturelle Modelle‘ der Figuration, wie sie sich besonders in west-östlichen, z.B. deutsch-japanischen, Kulturkontakten zeigen (u.a. in Reiseberichten, geopolitischen Essays, Hörspielen, Filmen usw.). Insgesamt versteht sich dieser Band, der von namhaften Forschern und Forscherinnen aus Japan, China, Südkorea, Kanada, Australien, England und Deutschland geschrieben wurde, als Beitrag zu einer neuen Forschungsrichtung, die, jenseits kultureller Dichotomien stehend, als ‚transkulturell‘ aufzufassen wäre.


Inhalt

  • Atsuko Onuki / Thomas Pekar: Einführung

I. Ästhetische Modelle

  • Gerhard Neumann: Entstellungskunst. Zur Herstellung von Individualität in E.T.A. Hoffmanns Capriccio Prinzessin Brambilla

  • Gabriele Stumpp: Zeit-Räume. (Kon-)Figurationen von Zeit und Raum in Texten von Goethe, Jean Paul, E.T.A. Hoffmann und Edgar Allan Poe

  • Ryozo Maeda: Medialisierte (De-)Figuration der Wissenschaftlichkeit? Zur ‚Gestalt-Wissenschaft‘ des George-Kreises im medienkulturellen Kontext

  • Markus Hallensleben: Zwischen Figur und Figuration: historische Avantgarde im double bind von Ethnografie und Soziologie

  • Atsuko Onuki: Figurativer Entwurf des ,neuen Menschen‘ als Defiguration der bürgerlichen Individualität bei Ernst Jünger

  • Thomas Schestag: Lesen – Verlassen: Walter Benjamin

  • Kosuke Endo: „Was nie geschrieben wurde, lesen". Zum Lesen des Flaneurs bei Walter Benjamin

  • Yuichi Ishida: Theater als Ort der figuralen Geschichtserfahrung. Eine Fallstudie anhand von Heiner Müllers Theaterarbeiten

  • Gabriele Brandstetter: Attitüden und Posen. Figuration als Bild und als Performance

  • Kai van Eikels: Rache – Zur Figuration politischer Zeit

  • Tim Gough: defiguration of space

  • Heather Merle Benbow: Figuring National Character in Kant’s Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen

II. Kulturkontakte

  • Arne Klawitter: Mittelalterliche Reiseberichte über China und das Mongolische Reich

  • Thomas Pekar: Vom Imaginären zum Figurativen. Annäherungsversuch an eine Ästhetik der Kulturkontakte

  • Gabriele Dürbeck: Körperkontakt und kulturelle Missverständnisse. Ein vernachlässigter Aspekt in der deutschen Südseeliteratur des 19. Jahrhunderts

  • Timo Ogrzal: „Asien verschlingt uns." Krisen des Geistes, Figurationen des Anderen: Geopolitische Dimensionen im Versuch einer europäischen Selbstbestimmung bei Valéry und Heidegger

  • Michael Skowron: Zarathustra-Konfiguration. Zum Verständnis einer Schlüsselfigur der Kultur

  • Wolfgang Kemp: Die Figur als Grund. Zu Hokusais Hundert Ansichten des Fuji

  • Walter Ruprechter: West-östliche Tatami-Figurationen. Zu den Katsura-Rikyu-Interpretationen von Bruno Taut und Walter Gropius

  • Christine Ivanovic: Klangbrücke, Klangimage, Klangfigur. Deutsch-japanische Kulturkontakte im auditiven Medium

  • Tetsuya Shibutani: Ist die Traumfrau männlich? Über filmische Konstruktionen der idealen Weiblichkeitsfigur bei Mishima, Fassbinder und Cronenberg

  • Franz Hintereder-Emde: Stereotypen bei der Kulturvermittlung. Überlegungen zu Heidi und dem Bild der Schweiz in Japan

 

 

Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.

 

I have taken note of the General Business Conditions