Sentivany, Helga (Verf.)
Mama-san. Das Ende eines Gewerbes?
2000 • ISBN 4-87238-019-3
53 S., kt. · EUR 6,- in Kommission bei iudicium
OAG - Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, Tokyo (Hg.): OAG Taschenbuch, Nr. 78 (Bd. 78)
Im sozialen Leben Japans hat mich ein Phänomen immer besonders
interessiert, und zwar die Rolle der Mama-san. Schon die Bezeichnung "mama"
hat im Japanischen verschiedene Konnotationen, die aber doch in eine
Richtung weisen: Mutter und Nahrung. Diese Begriffe implizieren Versorgung,
Geborgenheit und Sicherheit, aber auch Abhängigkeit und Unselbständigkeit.
Es handelt sich bei den Mama-san meist um Frauen in mittlerem bis mitunter
weit fortgeschrittenem Alter, - wie es eben auch Mütter zu sein pflegen -,
die im Gaststättengewerbe tätig sind. Sie sind fast immer auch die
Besitzerinnen ihrer kleinen Lokale, die einen sehr familiären Charakter
haben. Eine Mama-san kennt ihre Gäste gut und hat immer ein offenes Ohr für
sie. Kurz, die Gäste können sich auf eine physische und psychische
Rundumversorgung durch ihre Mama-san verlassen. Dieses typische Phänomen
des japanischen Alltags soll im folgenden kurz dargestellt werden, ohne daß
dabei eine soziologische Untersuchung angestrebt wird.Aus dem Inhalt: Mama-san alten Stils - die Sicherheit lebenslanger Bindungen • Mama-san - der Übergang zur Wirtin • Okami-san eine Mama-san mit besonderer Tradition? • Mama-san - der Übergang zur Bardame • Izakaya - Kneipen ohne Mama-san • Mama-san - Überlebenskampf in Tokyo • Schlußbemerkung • Anmerkungen • Lebenslauf der Autorin
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