Völkel, Oliver Niels
Zugehörigkeit und Zugehörigkeitsorientierung
Deutsch-brasilianische Literaturen und geteilte Geschichte in der brasilianischen Germanistik
(LiKuM – Literatur Kultur Medien in Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, Bd. 7, herausgegeben von Almut Hille und Simone Schiedermair)
2024 · ISBN 978-3-86205-740-5 · 374 Seiten, 8 Farbabb., kt. · EUR 40,–
Die Reihe LiKuM: Literatur, Kultur, Medien in Deutsch als Fremd- und Zweitsprache ist der aktuellen fachwissenschaftlichen Diskussion eines spezifischen thematischen Spektrums gewidmet. Sie
präsentiert und kartiert Forschungspositionen und regt zu deren Reflexion vor dem Hintergrund von Lehre und Unterricht an. In der Reihe – die sich an Forschende, Studierende und Lehrende in verschiedenen Kontexten richtet – erscheinen Dokumentationen eines gleichnamigen Kolloquiums, einschlägige Tagungs- und Sammelbände sowie ausgewählte Monografien.
Als eine bisher noch wenig für fremd- und zweitsprachliche Kontexte erarbeitete soziale Kategorie werden in der vorliegenden Arbeit „Zugehörigkeiten“ als lohnender Zugang für den Sprach-, Kultur- und Literaturunterricht vorgeschlagen. Am Beispiel brasilianischer Germanistikstudierender zeigt die Studie, wie die erworbene Zugehörigkeit zur deutschen Sprachgemeinschaft und die bestehende Zugehörigkeit zu Brasilien als fruchtbar und motivierend für fremdsprachliche Lehr-Lern-Prozesse genutzt werden können.
Dafür wurde ein Vernetzungsmodell konzipiert, das einzelne Verdichtungspunkte deutsch-brasilianischer Literaturen betrachtet und sie nicht in Bezug auf Nationalphilologien, sondern im Kontext zueinander sieht. Konzeptionell wurde für das Modul die Perspektive einer doppelten Zugehörigkeitsorientierung entwickelt und deren unterrichtliche Ausarbeitung empirisch begleitet: So teilt sich das Konzept in eine subjektorientierte Zugehörigkeitsorientierung, die sich an den Zugehörigkeitskontexten der Teilnehmer*innen in Lehr- und Lernarrangements orientiert und in eine epistemische Zugehörigkeitsorientierung, die die Teilnehmer*innen anleitet, die Zugehörigkeiten von anderen verstärkt wahrzunehmen und die sich somit auf die soziale Verfasstheit unserer Gesellschaften richtet.
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