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Ulrich, Carmen & Prüfer, Carmen (Hg.)
Lügen, täuschen und verstellen
2019 · ISBN 978-3-86205-612-5
264 Seiten · kt. · EUR 32,—
Augustinus nannte die Lüge bekanntlich "eine unwahre mit dem Willen zur Täuschung vorgebrachte
Aussage", also eine Rede gegen Wissen und Gewissen. Nach Michel de Montaigne zerstört die Lüge
sogar das gesellschaftliche Zusammenleben als Sprachgemeinschaft. Aber trifft diese moralische
Wertung tatsächlich immer zu? Hat die Lüge nicht immer schon ihren festen Platz in der Gesellschaft
und das schon lange vor dem sogenannten postfaktischen Zeitalter? Wie genau wirkt das Täuschen
in der Kommunikation zwischen Individuen, wie innerhalb literarischer Diskurse und aus welchem
rhetorischen Material ist die Verstellung eigentlich gemacht, da sie nicht einfach als Gegenteil der
Wahrheit bestimmt werden kann?
Die internationalen Beiträge aus Philosophie, Soziologie und Ethnologie, Literatur- und Kulturwissenschaften
widmen sich dem allseits vertrauten und doch kaum fassbaren Begriff der Lüge.
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Inhalt
- Carmen Prüfer und Carmen Ulrich: Vorwort
- Ursula Kocher: Einleitung
- Dorotea Sotgiu: Fragmente
eines akademischen Diskurses: Universitäre Etikette zwischen Heuchelei und Verstellung
- Fernando
Scherer: Zur Lüge in ausgewählten Texten Ludwig Wittgensteins
- Mehdi Parsa: Simulacrum and
Sublime: From Deleuze's Reverse Platonic Realism to his Reverse Kantian Naturalism
- Florian
Krobb: Täuschung und Verstellung im Mordfall Wallenstein: Glapthorne (The Tragedy of Albertus
Wallenstein), Schiller (Wallenstein-Trilogie), Fontane (Cécile)
- Pia Martin-Bodynek: Cross-Dressing
and Identity Construction in British Romantic Drama
- Francesca Romana Lerz: The imitation of
reality in the Nō Theatre. The concept of interpretation in the Fūshikaden, the major treaty of Zeami
Motokiyo
- Eva Kerski: Lying as an Economic Strategy in Elizabeth Connor's Plays The Dark Road
and An Apple a Day
- Ajibola Fabusuyi: Afrikanische Texte und verfälschte Übersetzungen: Grenzen
und Möglichkeiten der Übersetzung anglophoner westafrikanischer Literatur
- Svenja Hirsch: Die
Lüge als Korrektur? Das Sterben der Pythia von Friedrich Dürrenmatt
- Solange Sebeh Domgo: Lüge
als Mittel der Identitätskonstruktion. Selbstdefinitionen zwischen zwei Kulturräumen im Roman ·
Einmal Hans mit scharfer Soße von Hatice Akyün
- Frank Heidemann: Lüge und Gabe als komplementäre
Kategorien
- Destin Feutseu Dassi: Cameroon and the Era of Fake News. The Motivations
behind the Proliferation of Fake News on Social Media in Cameroon
- Niels Klenner: Zur Feststellung
von Bullshit im Sinne Frankfurts in literaturwissenschaftlichen Interpretationstexten
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