Karlsson
Hammarfelt, Linda / Platen, Edgar / Platen, Petra (Hg.)
Erzählen von Zeitgenossenschaft
Zur Darstellung von Zeitgeschichte
in deutschsprachiger Gegenwartsliteratur (X)
(= Perspektiven. Nordeuropäische Studien zur deutschsprachigen Literatur und
Kultur, Band 19)
2018 · ISBN 978-3-86205-597-5 · 234 S., kt. · EUR 28,—
Wer sich wissenschaftlich mit Gegenwartsliteratur beschäftigt, muss immer
auch reflektieren, was unter Gegenwart verstanden werden soll, denn dieses
Verständnis bestimmt die Kriterien dafür, was als relevant und kennzeichnend
für diesen Zeitraum angenommen wird und was nicht. Dennoch ist der Begriff
der ‚Gegenwartsliteratur‘ trotz vieler Bemühungen nur schwer zu fassen, und
zwar unter anderem, weil sich Gegenwart maßgeblich durch ihre permanenten
Veränderungen bestimmt. Wann Gegenwart anfängt oder endet, gar was sie
bedeutet, ist immer wieder neu zu verhandeln. Für den Einzelnen heißt dies,
dass er seine Gegenwart immer neu zu erkunden und zu reflektieren hat, um so
zu einer Zeitgenossenschaft gelangen zu können. Dieser Aufgabe nimmt sich
selbstverständlich auch die Gegenwartsliteratur an.
INHALT Edgar Platen: Zeitgenossenschaft als
Arbeit an der Gegenwart. Vorbemerkungen · Inez Müller: Vielstimmige
Zeitgenossenschaft als poetologischer Ausdruck des Möglichkeitssinns in
Alfred Anderschs Romanen Efraim, Die Rote und
Winterspelt · Frank Thomas Grub: „Da hört sich denn doch de
Weltjeschichte uff!“ – Zeitdarstellung und Zeitgenossenschaft im
erzählerischen Werk von Kerstin Hensel · Iginia Barretta: Zur Auffassung von
Zeitgenossenschaft in den literarischen Essays Gerhard Köpfs · Edgar Platen:
Von Gegenufern. Transkulturelle Bewegungen in Hugo Loetschers
Lebenserinnerungen War meine Zeit meine Zeit · Beatrice Sandberg:
Historiographische Meta- und Autofiktion in Christian Krachts Die Toten
· Caroline Merkel: Die offenen Geheimnisse der Gegenwart. Zeitgenossenschaft
architektonisch erzählt · Christian Rink: Vom transkulturellen ‚Erschreiben‘
der Gegenwart: Saša Stanišićs Roman Wie der Soldat das Grammofon
repariert · Maike Schmidt: „Trotz der Unvereinbarkeit von Häppchen und
Tragödie!“ Neurealistisches Erzählen in Saša Stanišićs Fallensteller
· Albert Meier: „Etwa wirklich DIFFERENZ?“ Rainald Goetz als
Wirklichkeitsbeobachter zweiten und auch dritten Grades · Stefan Neuhaus:
Inszenierte Authentizität. Die Erzählerfigur als Vermittlerin von
Zeitgenossenschaft in der Gegenwartsliteratur · Petra Platen: Der Körper als
Ort der ‚letzten Dinge‘ in Valerie Fritschs Roman Winters Garten ·
Gonçalo Vilas-Boas: Zeitgenossenschaft in Kriminalromanen: weibliche
Perspektiven von Verena Wyss und Petra Ivanov · Bärbel Westphal: Vom Umgang
mit den Zeitgenossen. Gegenwartsdarstellung und zeitgenössische Kunst in
Silke Scheuermanns Roman Shanghai Performance · Thorsten Päplow:
Verwandlungskünstler unter sich: Elias Canettis Konzept vom Dichter als
‚Hüter der Verwandlungen‘ in Silke Scheuermanns poetologischen
Selbstaussagen und in Die Stunde zwischen Hund und Wolf · Elisabeth
Herrmann: Weltliteratur: Für oder wider ein Erzählen von
„Zeitgenossenschaft“?
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