Ekinci, Yüksel / Hoffmann, Ludger (Hrsg.)
Mehrsprachigkeit und Mehrkulturalität im Konflikt
2022 · ISBN 978-3-86205-552-4 · 310 Seiten, kt. · EUR 40,—
Wie die meisten Länder der Welt ist auch Deutschland in Bewegung: Arbeitsmigration, Flucht vor
Krieg, Gewalt, Verfolgung oder unerträglich gewordenem Klima, Vertreibung und ‚ethnische Säuberungen‘ sorgten und sorgen für Migration aus unterschiedlichen Ländern. Unterschiedlich sind auch die Positionen der Aufnahmegesellschaft: Die einen werden umstandslos willkommen geheißen, andere müssen ein kompliziertes Verfahren durchlaufen, erst Deutsch lernen oder sie bleiben Illegale. Viele Menschen suchen ihre Zukunft dort, wo es vergleichsweise friedlich ist und wo sie Arbeit und Bildung finden.
Die Aufnahmegesellschaft muss die neu gesprochenen Sprachen in die gesellschaftliche Mehrsprachigkeit – zunächst an den Schulen – integrieren, sich mit unbekannten Kulturen und oft auch fremden Religionen auseinandersetzen. Die Prozesse, die in den kommunikativen Welten aufeinander treffen, werden oft vereinfacht dargestellt und nicht in ihrer Komplexität gesehen, die auch Konflikte, Verstehensdifferenzen und Rassismus mit sich bringen kann. Negative Bilder ‚der Fremden', eine Sensationspresse, Konkurrenz verstärken die Probleme. Die Unterschiede erkennt, wer 2015 und 2022 vergleicht.
In diesem Band wird die Konstellation von Mehrsprachigkeit und Mehrkulturalität im Blick auf Konfliktpunkte und Möglichkeiten ihrer Bearbeitung hin thematisiert. Die vielen Möglichkeiten der Aneignung der Lebenswelten der Aufnahmegesellschaft werden ebenso behandelt wie grundlegende Hürden zu einer transkulturell und mehrsprachig orientierten Gesellschaft, die dem 21. Jahrhundert entspricht. Es wird deutlich, wie groß der Gewinn einer solchen Gesellschaft ist – und was man verliert, wenn man den Weg in ein gesellschaftlich ausbalanciertes, friedliches und demokratisches Zusammenleben verfehlt. Eine einfache Sicht auf die Probleme ist eine falsche.
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