Die erste deutsche Direktinvestition
in Korea beginnt 1897 mit der Erteilung einer Bergbaukonzession. Bereits
kurz nach den ersten Handelsverträgen, die westliche Länder mit Korea
abschließen, erkunden verschiedene Fachleute und Firmen die Bodenschätze
des Landes. Nach verschiedenen Misserfolgen und langen Bemühungen gelingt
es dem deutschen Handelshaus E. Meyer & Co. nach 15 Jahren eine Konzession
zu erhalten.
Der deutsche Bergassessor Bruno
Knochenhauer besucht verschiedene Minenplätze im Süden und Norden von Korea,
wo die einheimischen Bergleute nach Gold graben und waschen. Nach der
Entscheidung für die deutsche Goldmine in Tangkogä berichtet er als erster
Direktor über die Einrichtung der Bergarbeitersiedlung und die Konflikte mit
den einheimischen Goldwäschern. Nach Ablauf seines Arbeitsvertrages
übernimmt Louis Bauer die Stelle als Direktor der deutschen Goldmine. Die
erste wichtige Tätigkeit ist die Vorbereitung des Besuches und die Betreuung
von Prinz Heinrich von Preußen auf der Goldmine.
Aus einer Fülle von Dokumenten
zeichnet Michael Dirauf ein facettenreiches Bild vom Arbeiten und Leben der
Bergleute, veranschaulicht durch zahlreiche bisher unveröffentlichte Fotos
der beiden Direktoren, und erinnert so an die erste, wenn auch erfolglose
deutsche Firma in Korea.
Michael Dirauf, geb. 1956,
schließt 1981 das Studium der Elektrotechnik an der Fachhochschule Coburg
als Diplom Ingenieur (FH) ab. Vom Herbst 1982 bis zum Herbst 1985 lebt und
arbeitet er mit kurzen Unterbrechungen in Korea. Nach der Rückkehr gilt sein
Interesse vor allem den historischen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Korea
und Deutschland und entdeckt so umfangreiches Material über eine deutsche
Goldmine in Korea. Das Ergebnis seiner Recherchen legt er in diesem Buch vom
„Goldrausch in Korea“ vor.