Banoun,
Bernard / Ivanovic, Christine (Hg.)
Eine Welt der Zeichen
Yoko Tawadas Frankreich als Dritter Raum
Mit dem Tagebuch der bebenden Tage und
zwei weiteren Originaltexten von Yoko Tawada
2015 · ISBN 978-3-86205-416-9 · 298 S., kt. · EUR
38,—
Das Werk Yoko Tawadas ist transitorisch
angelegt. Es bezieht sich nicht nur auf den Raum, aus dem sie kommt – Japan
– und auf den Raum, in dem sie seit mehr als drei Jahrzehnten lebt –
Deutschland. Von Anbeginn hat sie sich selbst konsequent durch geographisch,
kulturell und sprachlich diverse Räume hindurch bewegt und diesen Durchgang
zur poetologisch reflektierten Grundlage ihrer Texte gemacht. Im Rückblick
zeichnet sich dabei Frankreich als ein besonders favorisierter, als ein
„Dritter Raum“ ab, der die Entstehung wie auch die Rezeption des Gesamtwerks
von Yoko Tawada nachhaltig prägt: Hier hat sich die Autorin selbst als Gast
von Literaturhäusern und Universitäten immer wieder aufgehalten, hier
spielen zahlreiche ihrer Werke, vor allem die großen Romane Das nackte
Auge und Schwager in Bordeaux, hier entstanden Texte und Theorien
anderer, die für ihr Schreiben maßgeblich wurden. Der auf ein Symposium in
Paris (2012) zurückgehende Band untersucht erstmals umfassend die Bedeutung
von Frankreich, seiner Literatur und seiner Theorieansätze für Tawadas Werk.
Er dokumentiert darüber hinaus Begegnungen französischer
SchriftstellerkollegInnen mit der Autorin – in Zeugnissen von Christine
Montalbetti, Philippe Forest und Claude Chambard, der die Figur des Maurice
in Schwager in Bordeaux inspirierte. Ergänzt wird die multifokale
Perspektive auf Frankreich als „Dritten Raum“ durch mehrere Originalbeiträge
der Autorin, die heute zu den bedeutendsten transnationalen Autoren der
Gegenwart gehört.
Mit Beiträgen von
Yoko Tawada · Bernard Banoun · Christine
Ivanovic · Julia Genz · Yumiko Saito · Dirk Weissmann · Annegret Pelz · Kari
van Dijk · Christine Montalbetti · Claude Chambard · Philippe Forest · Linda
Koiran · María Eugenia de la Torre · Camilla Miglio · Suzuko Mousel Knott ·
Dieter Heimböckel · Mariano Manzo
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