iudicium-Logo
   
   

 

  Japan und Ostasien

  Germanistik /
  Deutsch als Fremdsprache

  Kulinaristik

  Kulturwissenschaften

 

 
Senden Sie Fragen oder Kommentare zu dieser Website an:
info@iudicium.de
iudicium verlag
Dauthendeystr. 2 · 81377 München
Deutschland
Copyright · 2024

CoverJapanische Gesellschaft für Germanistik (Hg.)
Religiöse Erfahrung – Literarischer Habitus

2020 · ISBN 978-3-86205-330-8 · 395 Seiten, kt. · EUR 42,—

Herausgegeben von der Japanischen Gesellschaft für Germanistik
unter der Leitung von Yoshiki Koda
und unter Mitwirkung von Wakiko Kobayashi, Risa Shimozono, Eberhard Scheiffele, Satoshi Kuwahara, Stefan Buchenberger, Kotaro Isozaki, Marcus Conrad, Takahiro Nishio, Yuko Katayama, Minami Miyashita, Kazuki Fukazawa

Der vorliegende Band versammelt Beiträge zu den beiden Themenkomplexen, die im Rahmen des Kulturseminars der Japanischen Gesellschaft für Germanistik in Tateshina/Japan der Jahre 2018 und 2019 diskutiert wurden.

Religiöse Erfahrung
Im ersten Teil dieses Bandes wird aus literaturwissenschaftlicher Perspektive der Frage nachgegangen, inwieweit die deutsche Literatur in Verbindung mit der christlichen Kultur als allgemeinem Erfahrungshintergrund der europäischen Gesellschaften zu sehen ist. Religiöse Erfahrung ist eine Begegnung mit etwas Ungewöhnlichem. Sie ist eine Wertwahrnehmung, die zwar über die reale Weltordnung hinausgeht, aber zugleich eine gemeinschaftliche Verbindung mit denen stiftet, die die gleiche Erfahrung machen. Solange sie gemeinschaftlich ist, muss sie auch eine vom intellektuellen Vermögen vermittelte, argumentative Dimension erreichen. Diesem Zweck dient nicht zuletzt die Literatur, die narrative Kunst, gerade aufgrund ihrer symbolischen Funktion.

Literarischer Habitus
Im zweiten Teil des Bandes steht die Frage im Mittelpunkt, wie die Kultur, die Geschichte und die Gesellschaft vom Mittelalter bis zur Gegenwart in die zeitgenössischen literarischen Werke einverleibt (habitualisiert) wird. Das Habitus-Konzept legt der literaturwissenschaftlichen Betrachtung eine Perspektive nahe, die den Künstler sozial verortet und sein Werk als Ergebnis von Positionierungsversuchen im literarischen Feld versteht. Dadurch erhellt auch, dass dieser Leitgedanke vom „Körper gewordenen Sozialen“ von der griechischen Antike über das Mittelalter bis zur Gegenwart die europäische Ethikgeschichte fortdauernd entscheidend geprägt hat.

Inhalt

    Vorwort

    Teil 1: Religiöse Erfahrung
  • Yoshiki KODA: Einführung zum Thema „Religiöse Erfahrung“. Religiöse Erfahrung und die Dichtung
  • Jutta EMING: Dämonische Verführung. Zur Figur des Teufels und ihrer literarischen Produktivität im Mittelalter
  • Antonia MURATH: Genealogischer Exzess, Vertierung und Transzendenz: Umdeutungen des Inzestmotivs in Heinrichs von Neustadt Apollonius von Tyrland
  • Yoshiki KODA: „Homo sacer“ im östlichen und westlichen religiösen Kontext: „Hiob“, „Oguri Hangan“ und „Kugai Jōdo“
  • Lukas PALLITSCH: Dichtung auf leichtgebaueten Brücken zwischen Exegese und Philologie. Hölderlins Patmos als entbergender Brückenschlag
  • Hirosuke TACHIBANA: Zum Problem der Repräsentation in Heinrich von Kleists Das Erdbeben in Chili und Die Hermannsschlacht
  • Eberhard SCHEIFFELE: Karl Kraus’ satirische Welttheater-Parodie Die letzten Tage der Menschheit
  • Christian ZOLLES: Elias Canettis Die Befristeten im messianischen Kontext
  • Falk QUENSTEDT: Mirabile Texturen. Erzählen und religiöse Erfahrung im Brandan und in Christian Krachts Die Toten
  • Ihmku KIM: Die ästhetische Umwandlung des Religiösen. Koran und Kreuz bei Navid Kermani
    Teil 2: Literarischer Habitus
  • Yoshiki KODA: Einführung zum Thema „Literarischer Habitus“. Die Entstehung des Habitus im antiken Griechenland und dessen Wiederentdeckung in Frankreich im 19. Jahrhundert
  • Norbert Otto EKE: Regeln der Kunst: Habitus, Literatur und ästhetische Form
  • René WETZEL: Partizipation – Mimesis – Habitus. Pädagogisch-didaktische Spiegeleffekte im ‚Welschen Gast‘ (1215/16) Thomasins von Zerclaere
  • Robert GISSELBAEK: an der bescheidenheite […] / sô toup und alsô rehte blint. Die Förderung höfischer Dichtung im Mittelalter in der Perspektive soziologischer Habitus- und Geschmackstheorien
  • Ami IKENAKA: Zitieren als klassifizierter und klassifizierender Akt. Die Lesenden in E.T.A. Hoffmanns Lebens-Ansichten des Katers Murr
  • Daisuke BABA: „Fremdartige“ Literatur in der „gewöhnlichen“ Literaturgeschichtsschreibung. Karl Florenz’ Geschichte der japanischen Litteratur aus wissenschaftsgeschichtlicher Perspektive
  • Marta FAMULA: Der ästhetisierende Habitus. Über Schönheit und Verdrängung in Hugo von Hofmannsthals Das Märchen der 672. Nacht
  • Takashi KAWASHIMA: Franz Kafkas Zwei Tiergeschichten und der „jüdische Selbsthass“ in seiner Zeit
  • Mi-Hyun AHN: Schweizerischer (Anti-)Habitus bei Robert Walser
  • Ludmila PETERS: Der zerrissene Körper – Habitus-Inszenierungen bei Christian Kracht (Faserland, 1979, Imperium)
  • Hiroshi YAMAMOTO: Habitus im Zeitalter des globalen Neoliberalismus. Einige Überlegungen am Beispiel der neueren Texte Kathrin Rögglas.

 

Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.

 

I have taken note of the General Business Conditions