Hellström,
Martin / Platen, Edgar (Hg.)
Armut
Zur Darstellung von Zeitgeschichte
in deutschsprachiger Gegenwartsliteratur (VII)
(= Perspektiven. Nordeuropäische Studien zur deutschsprachigen Literatur und
Kultur, Band 10)
2012 · ISBN 978-3-86205-309-4
· 310 S., kt. · EUR 32,—
Trotz aller gesellschaftlichen und kulturellen Fortschritte bleibt Armut
eine der wichtigsten Herausforderungen aller Versuche nachhaltiger
Entwicklung. Darauf verweisen die jüngsten sozialwissenschaftlichen
Erhebungen und Analysen ebenso wie die Gegenwartsliteratur, die vom 5. bis
7. Mai 2011 während einer Konferenz in Göteborg auf ihr „Erzählen von Armut“
hin untersucht wurde. Dabei zeigte sich nicht nur eine enorme Spannbreite
von Armutsformen, sondern auch, dass sich gerade die jüngste
deutschsprachige Literatur dieses Themas verstärkt annimmt.
Beiträge:
E. BRÜNS: Szenarien des Sozialen. Armut und Exklusion in der
Gegenwartsliteratur ·S. NEUHAUS: Trinker, Sandler, Kindermörder. Armut und
Exzess in Helmut Kraussers Fette Welt (1992) · D. HEIMBÖCKEL: „Alles
funkelte vor Wirtschaftswunder, und er kam in zerrissenen und gestopften
Kleidern zum Unterricht“. Armut im Werk Ralf Rothmanns · E. PLATEN: Armut,
Mangel und Hunger – Anmerkungen zu einer thematischen Variation und einem
erzählerischen Anlass in Günter Grass’ Werk · I. MÜLLER: Armut und
Eskalation von Gewalt auf dem afrikanischen Kontinent – Hundert Tage
von Lukas Bärfuss und Ein Zimmer im Haus des Krieges von Christoph
Peters · G. VILAS-BOAS: Armut und Fremdplatzierung von Kindern bei Mariella
Mehr und Arthur Honegger · M. HELLSTRÖM: Innere Armut, verräumlicht. Versuch
über Das Blütenstaubzimmer von Zoë Jenny · A. HILLE: Knallhart. Armut
und neue Lebensentwürfe in aktuellen Jugendromanen · M. SCHMIDT: „Die
Unterschicht schlägt zurück“. Tommy Jauds Millionär · T. PÄPLOW:
Narrativer Vampirismus als Symptom emotionaler Mangelerscheinungen einer
Wohlstandsgesellschaft – Silke Scheuermanns „Vampire“ · A. MEIER: Realismus
als Unterhaltung. Romane der ‚Generation Praktikum‘ · C. OPITZ-WIEMERS: „Ich
kann nur Postbote“. Jakob Heins Herr Jensen steigt aus als Roman
einer Desillusionierung · B. WESTPHAL: „Wie gemauerte Armut, geistige“.
Darstellungen von Armut und Reichtum in Sibylle Bergs Roman Amerika
(1999) und Joachim Lottmanns Roman Der Geldkomplex (2009) · A. MENKE:
„… ich würde mein ganzes Leben aufschreiben, mir fehlte nur der erste Satz.
Und Geld.“ Alltags- und Armutsdarstellung bei Wolfgang Welt · T. HOMSCHEID:
Kleinbürgerliche Endzeit – oder: Wie selig sind die geistig Armen? Eckhard
Henscheids Infantilroman auweia als satirisches Dokument verarmender
Populärkultur · R. MORRIEN: Diesseits und Jenseits der Grenze – Topographien
der Armut in Hans-Christian Schmids Kinofilm Lichter (2003) · F.T.
GRUB: Maskeraden, Inszenierungen und Provisorien: Armut in Hans-Ulrich
Treichels Roman Grunewaldsee · M. OPITZ: Armut und Arbeit in Texten
von Volker Braun · M.-L. HAKKARAINEN: „[…] und Armut, das sind die Fremden“.
Erlebte Exklusion in Herta Müllers Reisende auf einem Bein · L.
KARLSSON HAMMARFELT: Hunger als äußerste Grenze des Menschseins in Herta
Müllers Atemschaukel
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