Mecky
Zaragoza, Gabrijela (Hg.)
Die Aztekenblume. Indiana
Erzählende Dichtungen von Ernst Henrici
2013 · ISBN 978-3-86205-295-0
· 125 S., kt.; EUR 14,—
Komm, ich heile dich, mein Süsser!
Mit Krallennägeln wühlt Chepa Fleisch aus ihren Lenden, um es an den
Totenschädel ihres Geliebten Pablo zu kleben. Wenn sie seine lippenlosen
Zähne mit ihren Wahnsinnsküssen bedeckt, fragt man sich, warum eine solche
Liebesszene bisher unbeachtet blieb, außerhalb des Textes wohlgemerkt, denn
innerhalb lauern bereits die Geier. Die Jahre in Zentralamerika hinterlassen
Spuren: Aus dem rhetorischen Brandstifter Ernst Henrici, der im frühen
Kaiserreich für Schlagzeilen sorgt, wird im Fin de Siècle ein romantischer
Liebesdichter. Tief in den Wäldern von Nicaragua und Costa Rica treffen sie
beschwingt durch Chicha und Pulque aufeinander: Azteken und Spanier, Nicas
und Ticos sowie diverse Urgermanen. Zwischen flüsternden Bananen und
blühenden Gerippen dreht sich in diesen beiden Erzählungen alles um die
Liebe, um ihre Freuden und Gefahren. Das Herz in der Hand der Agavenfrau des
Covers weist darauf hin: Taumel und Tod liegen nahe beieinander!
Gabrijela Mecky Zaragoza lebt als freischaffende
Literaturwissenschaftlerin in Mexiko-Stadt.
|