iudicium-Logo
   
   

 

  Japan und Ostasien

  Germanistik /
  Deutsch als Fremdsprache

  Kulinaristik

  Kulturwissenschaften

 

 
Senden Sie Fragen oder Kommentare zu dieser Website an:
info@iudicium.de
iudicium verlag
Dauthendeystr. 2 · 81377 München
Deutschland
Copyright · 2024

CoverSchelletter, Christopher
Der japanische Bildungsroman
Eine funktionsgeschichtliche und komparatistische Studie

2022 · ISBN 978-3-86205-263-9 · 516 Seiten, kt. · EUR 49,–
E-Book/pdf: ISBN 978-3-86205-923-2 · 2022 · EUR 33,99

Hijiya-Kirschnereit, Irmela (ed.): Iaponia Insula. Studien zu Kultur und Gesellschaft Japans (Bd. 39)

 

Ausgehend von der Frage, inwiefern Literatur sowohl auf gesellschaftliche Entwicklungen reagiert als auch auf diese einwirkt, geht die vorliegende Studie dieser Eigenschaft der Literatur im Falle des Bildungsromans in Japan nach. Die Abschaffung des Feudalsystems in der Meiji-Zeit (1868–1912) ermöglichte erstmals soziale Mobilität; junge Männer – Frauen, denen ein normatives Rollenbild oktroyiert wurde, waren davon noch ausgeschlossen – konnten eigene Lebensziele formulieren und versuchen, diese zu realisieren. Aus der Chance resultierte aber auch das Bewusstsein, zu einer Zeit großer politischer, sozialer und technologischer Umbrüche Verantwortung für das eigene Schicksal übernehmen zu müssen. Bildungsromane zeigen durch mögliche Bildungswege Perspektiven zur Bewältigung dieser Orientierungskrise auf. Übernehmen die Bildungsromane so eine Funktion für die Gesellschaft zur Zeit ihrer Entstehung, erhalten wir vom heutigen Standpunkt aus, trotz zeitlicher, räumlicher und kultureller Distanz, Einblicke in die Gesellschaft zur Romanzeit.
Inwiefern wurde die Gattung in Japan adaptiert und wie reagiert das japanische literarische Feld auf diese als typisch deutsch konstruierte Gattung? Zehn repräsentative Werke des Genres, die zwischen 1900 und 2002 entstanden sind, werden genauer analysiert. Anhand dieser Titel und einer Auswahl weiterer Texte und Medienformate, die bis in die Gegenwart reichen, wird zum einen die Evolution der Gattung aufgezeigt. Zum anderen stellt die Studie den Bezug auf die gesellschaftlichen Diskurse ihrer Zeit heraus und zeigt inhaltliche und formale Merkmale auf, in denen sich japanische Bildungsromane von ihren europäischen Pendants unterscheiden.
(Detailliertes Inhaltsverzeichnis)

INHALT

  • Einleitung
  • Der deutsche Bildungsroman
  • Gattungsbestimmung des Bildungsromans
  • „Menschenbildung“ in Japan
  • Die Gattungsgenese: Bedingungen für das Aufkommen des modernen japanischen Bildungsromans
  • Japanische Bildungsromane
  • Typologisierung des japanischen Bildungsromans
  • Thematische Charakteristika japanischer Bildungsromane
  • Fazit
  • Literaturverzeichnis
  • Sachregister
  • Personen- und Werkregister

Christopher Schelletter studierte Asienwissenschaften mit dem Schwerpunkt Japanologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und promovierte 2021 an der Germanistischen Abteilung der Keiō-Universität. Nach Lehraufträgen an der Städtischen Universität Yokohama und der Nihon-Universität arbeitet er gegenwärtig an der Universität Kobe.

 

Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.

 

I have taken note of the General Business Conditions