Japan und Ostasien
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Bierwirth,
Gerhard
Shōnindō – Der Weg des Kaufmanns
Von der Diskriminierung eines Standes zur Ökonomisierung einer Kultur
2013 • ISBN 978-3-86205-252-3
· 366 S., kt.· EUR 40,—
Hijiya-Kirschnereit, Irmela (ed.): Iaponia Insula. Studien zu Kultur und Gesellschaft Japans (Bd.
28)
In allen vergleichbaren Ländern findet seit einigen Jahrzehnten eine
Ökonomisierung der gesamten Lebenswelt statt.
Am Beispiel Japans zeigt das Buch, dass dieses Phänomen schon einmal Ende
des 19. Jahrhunderts vorübergehend Gestalt angenommen hatte.
Das Buch beschreibt zum einen, wie die Kaufleute und Unternehmer die
gesellschaftliche Missachtung, der sie seit der Mitte des 17. Jahrhunderts
ausgesetzt waren, in eine Anerkennung ihrer vorgeblichen Überlegenheit
gegenüber Bürokratie und Politik verwandelt haben.
Es verdeutlicht zum anderen anhand der Praxis und Ideologie großer
Unternehmer wie Shibusawa Ei’ichi und mächtiger Firmenkonglomerate wie
Mitsubishi, dass auch die damalige Ökonomisierung keine automatische
Begleiterscheinung einer expandierenden Wirtschaft war, sondern sich der
Usurpierung der zentralen gesellschaftlichen Diskurse über Nation,
Industrialisierung, Familie, Bildung und Literatur durch die großen
Unternehmer verdankte.
Und es zeigt auch, wie sich schon damals die großen Unternehmer nicht nur
als die besseren Wahrer des Gemeinwohls, sondern auch als Architekten
einer „kulturellen Hegemonie“ praktisch und ideologisch in Szene setzen
konnten. |
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