Hijiya-Kirschnereit, Irmela
Was vom Japaner übrig blieb
Transkultur – Übersetzung – Selbstbehauptung. Essays
2013 · ISBN 978-3-86205-250-9
· 300 S., kt., zahlreiche farbige Abbildungen · EUR 29,—
E-Book/pdf: 978-3-86205-916-4 · 2014 · EUR 24,99
Hijiya-Kirschnereit, Irmela (ed.): Iaponia Insula. Studien zu Kultur und Gesellschaft Japans (Bd. 26)
Im 21. Jahrhundert ist Japan immer noch – oder erst recht – ein Prüfstein
für unseren Umgang mit dem (nicht mehr so ganz) Fremden. Doch selbst wenn
wir noch so eifrig suchten, das absolut Fremde ist im Zeitalter globaler
Interdependenz ohnehin nicht mehr zu finden. Als moderne bzw. postmoderne
Industrienation gehört das Land ohne Frage zu den Regionen, in denen wir uns
auf Anhieb zurechtzufinden scheinen. Seine Massenkultur, seine Moden und
Marotten reichen mittlerweile bis in unsere Breiten. Doch nicht alles ist
selbstverständlich, nicht alles übersetzbar. Was geht beim Übersetzen
verloren? Was wird gewonnen?
Die vorliegenden Essays erschließen einen transkulturellen Raum immer
dichter werdender Verflechtungen zwischen Ostasien und Ameroeuropa. Dabei
entpuppt sich Japan als vielfach verspiegelte Fremde, aus der uns Eigenes in
multipler Brechung entgegentritt.
Die zu unterschiedlichen Anlässen entstandenen Essays sind als gleichsam
transjapanologische Beiträge zu lesen – sie wollen unterhalten, Einsichten
vermitteln und zu Fragen nach den Möglichkeiten und Grenzen kulturellen
Übersetzens und der Universalisierbarkeit der Kategorien anregen.
INHALT
- „Der japanische Sammler“ – Eine Einführung
- I. Übersetzung, Über-Setzung
Von der Übersetzbarkeit japanischer Literatur · Warum Haiku? Zum
unterschiedlichen Verständnis der Haiku-Dichtung in Japan und im Westen ·
Was heißt „japanische Literatur“ und wer liest sie eigentlich? Eine
vorläufige Bilanz zu einem beherzten Versuch · T-Shirt-Texte und andere
Inschriften
- II. Literatur – transkulturell
Erzählte Erfahrung und literarischer Markt · Ein Traum von Fernstenliebe?
Der literarische Verkehr zwischen Deutschland und Japan · Helldunkle
Horizonte: Narrative Ausgriffe auf Berlin in der japanischen Belletristik ·
Lost in Translation oder: Was vom Japaner übrig blieb – Kulturkontakte,
Übersetzungsprozesse und transkulturelle Perspektiven
- III. Ästhetik und Nation
Die Ästhetik literarischer Landschaftsdarstellung: Zum Beispiel
Weltuntergangsszenerien bei Mishima Yukio · Der patriotische Gaumen –
Kulinarik und nationale Selbstbehauptung in Japan · Die vergessene
Erinnerung – Nationale Identifikationsangebote in Kunst, Werbung und
Straßenmode im Japan der Gegenwart · Schönheit und nationale Identität –
Eine Skizze
- IV. Japan in Asien
„Kriegsschuld, Nachkriegsschuld“: Vergangenheitsbewältigung in Japan ·
,Nanking‘ in der japanischen Literatur · Polaritäten, Obsessionen und das
„Projekt Ostasien“: Die Globalisierung und ihre Vorgeschichte in Japan
Irmela Hijiya-Kirschnereit, Professorin für Japanologie
(Literatur- und Kulturwissenschaft) und Direktorin der Friedrich Schlegel
Graduiertenschule für Literaturwissenschaftliche Studien an der Freien
Universität Berlin. Zuvor Professuren an den Universitäten Hitotsubashi (Tokyo)
und Trier. Von 1996 bis 2004 Direktorin des Deutschen Instituts für
Japanstudien (DIJ) in Tokyo.
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