Árokay,
Judit
Die Erneuerung der poetischen Sprache
Poetologische und sprachtheoretische Diskurse der Edo-Zeit
2010 · ISBN 978-3-86205-249-3
· 283 S., kt. · EUR 30,—
E-Book/pdf: 978-3-86205-911-9 · 2014 · EUR 19,99
Hijiya-Kirschnereit, Irmela (ed.): Iaponia Insula. Studien zu Kultur und Gesellschaft Japans (Bd.
24)
Die poetologische Tradition in Japan eröffnet Perspektiven auf
kulturhistorisch zentrale Themen, die weit über die dichterische Praxis
einzelner Epochen hinausreichen. Zwar sind die Poetiken immer auch
Anleitungen zum Dichten, es zeigt sich aber, dass dort zugleich sehr
grundsätzliche Fragen verhandelt werden: Was zeichnet dichterische Sprache
aus, wie funktioniert Sprache überhaupt, wie ist es möglich, subjektive
Gefühle zu vermitteln und Authentizität zu erreichen, wie verändert sich
Sprache, was bedeutet der Sprachwandel für die Erfassung historischer
Quellen und welche Auswirkungen hat er auf die eigene dichterische Praxis?
Solche Fragen standen im Mittelpunkt der poetologischen Diskurse des 18. und
frühen 19. Jahrhunderts in Japan, noch bevor das Land unter den massiven
kulturellen und literarischen Einfluss des Westens geraten war. Die
intensive kritische Auseinandersetzung japanischer Dichter und Gelehrter mit
der eigenen sprachlichen, literarischen und kulturellen Tradition verläuft
über kulturhistorische und kulturanthropologische Themen wie Authentizität,
Empfindsamkeit, Rhythmus oder Performativität: Themen, die sich an aktuelle
theoretische und transkulturelle Fragestellungen anschließen lassen.
Zur Autorin
Judit ÁROKAY, geboren in Budapest, studierte in Budapest und Hamburg
Japanologie, Germanistik und Anglistik. Nach der Promotion in Japanologie
wissenschaftliche Assistentin in Hamburg und an der Freien Universität
Berlin. Seit 2007 Professorin für Japanologie mit dem Schwerpunkt Literatur-
und Kulturwissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. |