Japan und Ostasien
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Akutagawa, Ryûnosuke
Die Fluten des Sumida. Ausgewählte Erzählungen und
Prosa.
Aus dem Japanischen übertragen und mit
einem Vorwort und Anmerkungen versehen von Armin Stein
2010 · ISBN 978-3-86205-139-7
· 214 S., kt. · EUR 12,80
(Eine Publikation der OAG Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde
Ostasiens (Tōkyō) im IUDICIUM Verlag)
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Sollte ich den Geruch Tōkyōs beschreiben, würde ich ohne Zögern antworten:
Es riecht nach den Fluten des Sumida. Und nicht nur der Geruch, nein, auch die
Farbe der Fluten und ihr Plätschern sind charakteristisch für das Tōkyō, das ich
liebe. Ich liebe Tōkyō für den Sumida und das Leben für Tōkyō. (Die Fluten
des Sumida, 1912)
Der vorliegende Band versammelt einundzwanzig ausgewählte und bislang nicht
in deutscher Sprache vorliegende Erzählungen und Prosatexte aus allen
Schaffensphasen des großen japanischen Erzählers, Dichters und Essayisten
Akutagawa Ryūnosuke (1892–1927), dessen stilistisch und thematisch unübertroffen
vielfältiges Werk in Japan so hochgeschätzt wird, dass es für viele den Übergang
von Tradition über Moderne zu Post-Moderne verkörpert. Der 1935 gestiftete und
heute höchstangesehene Literaturpreis Japans trägt Akutagawas Namen, und etliche
seiner ungebrochen populären Erzählungen werden in japanischen Schulen gelesen.
INHALT
Die Fluten des Sumida · Das Findelkind · Agni, der Feuergott · Das Lächeln der
Götter · Die junge Dame von Rokunomiya · Zwei Frauen namens Komachi · Am
Fischmarkt · Babababah ... · Kälte · Die geheimnisvolle Insel · Pferdebeine ·
Der Papagei · Das Piano · Böses Omen · Villa „Zur Ruhe“ · Erinnerungen · Notizen
aus Kugenuma · Muschelschalen · Honjo-Ryōgoku · Der Traum · Der Mann aus dem
Westen
PRESSESTIMME:
Die 21 Erzählungen und Prosatexte aus allen Schaffensphasen, die Armin Stein
jetzt ausgewählt und erstmals ins Deutsche übertragen hat, sind geeignet, das
Bild von Akutagawa, das bisher stark durch seine berühmteste Erzählung, «Rashomon»,
und Akira Kurosawas Verfilmung geprägt war, erheblich zu erweitern und zu
verändern. Die Texte geben die ganze Vielfalt, aber auch die Heterogenität
seines Lebenswerkes wieder, das neben den Formen einer kritischen Publizistik
Elemente des Symbolismus, der klassischen Moderne, aber auch einer
phantastischen, schwarzen Romantik umfasst. …
Akutagawa ist ein Meister der Kürze wie nach ihm wohl nur noch der erste
japanische Nobelpreisträger – und Suizidant – Kawabata Yasunari mit seinen
«Handtellergeschichten». Lakonisch beginnt Akutagawas Erzählung «Der Traum»:
«Ich war am Ende meiner Kraft.» Und eine der «Notizen aus Kugenuma» endet: «Ich
sterbe vom Kopf her allmählich ab.» Die autobiografischen Hintergründe sind
stets präsent. Die für die japanische Literatur des 20. Jahrhunderts so wichtige
Form der Ich-Erzählung, des «Shishosetsu», scheint fast überall durch. Mit den
«Bildern der fliessenden Welt» verbindet sich das «Shishosetsu» bei Akutagawa zu
einer spannungsvollen, sehr persönlichen Einheit. (Ludger Lütkehaus, Neue
Zürcher Zeitung, 2. April 2011)
Der Japanologe und Übersetzer Armin STEIN beschäftigt sich seit vielen Jahren
mit Leben und Werk Akutagawa Ryūnosukes und hat zahlreiche Texte des japanischen
Schriftstellers erstmals in deutscher Sprache vorgelegt.
Im Iudicium Verlag erschien im Jahre 2003 die Sammlung
Akutagawa Ryūnosuke: Dialoge in der Dunkelheit. Späte
Prosa und Erzählungen (2. Auflage 2010, ISBN 978-3-86205-009-3).
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