Lokowandt,
Ernst
Der Tennō
Grundlagen des modernen
japanischen Kaisertums
2012 • ISBN 978-3-86205-136-6
• 164 Seiten • kt. • EUR 15,—
OAG - Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens,
Tokyo (Hg.)
Der Tennō hat die höchste
Autorität im Lande, aber keine Macht. Er ist heute noch der Inhaber der drei
Throninsignien, die auf mythische Ursprünge zurückgehen und die dem Enkel
der Sonnengöttin bei seinem Herabstieg auf die Erde mitgegeben wurden. Der
Kaiser führt heute noch, als oberster Priester des Reiches, Zeremonien
durch, an denen die Spitzen des Staates teilnehmen – trotz Trennung von
Staat und Religion. Der Tennō ist heute noch bei Handlungen zu sehen, bei
denen er das Priestergewand trägt, das in der Heian-Zeit (794 – 1185)
entwickelt wurde. All dies bedarf einer Erklärung. Der Schwerpunkt der
Ausführungen liegt in der Meiji-Zeit (1868 – 1912), der inhaltliche
Schwerpunkt sind der heutige Tennō und die Grundzüge des modernen
Kaisertums.
INHALT
Vorwort
I. Einführung
1. Aufgaben des Tennō
2. Begründung im Shintō
3. Namensfrage
II. Der Tennō im Altertum
1. Die Funktionen des Tennō
2. Der Wandel des Tennotums
III. Meiji-Zeit
1. Die Politisierung des Kaisers
2. Die Vergöttlichung des Kaisers
3. Verwaltung des Kaiserhauses
a. Die drei Schreine des Hofes
b. Gräber
c. Der Ise-jingū
d. Yasukuni-jinja
4. Organismus-Theorie und Familienstaat
5. Die Staatsidee des Kokutai
6. Die Verfassung
7. Das Kaiserliche Hausgesetz (kōshitsu tenpan)
8. Der Geheime Staatsrat (sūmitsuin)
9. Tennō und Kabinett
a. Oberbefehl
10. Tennō und Parlament
11. Die Struktur der Staatsführung im Staat der Meiji-Verfassung
IV. Gegenwart
1. Tennō und Verfassung
2. Der Shōwa Tennō
3. DerYasukuni-jinja nach dem Krieg
4. Der statische Tennō
5. Die Bedenken gegenüber dem Tennō
6. Die religiöse Seite des Tennō
V. Ausblick
Literaturverzeichnis
Index
Dr. phil.
Ernst Lokowandt (geb. 1944); Studium von Japanologie, Vergleichender
Religionswissenschaft und Staatsrecht/Staatslehre in Hamburg und Bonn, sowie
von moderner japanischer
Geschichte und Shintō in Tokyo; Promotion in Bonn. Wissenschaftlicher
Referent der OAG Tokyo, anschließend Professor an der Tōyō Universität in
Tokyo. Veröffentlichungen zum Shintō, japanischen Kaisertum und
deutsch-japanischen Verfassungsvergleich. Hauptarbeitsgebiet: Struktur und
ideologische Grundlagen des japanischen Staats der Moderne.
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