Mishima,
Ken'ichi / Schwentker, Wolfgang
in Zusammenarbeit mit Manfred Hubricht,
Tadashi Suzuki, Kuniyuki Terada und Robin Weichert
Geschichtsdenken im modernen Japan
Eine kommentierte Quellensammlung
2015 · ISBN
978-3-86205-044-4 · 473 Seiten, geb. · EUR 55,—
Monographien, herausgegeben vom Deutschen Institut für Japanstudien (Bd.
56)
In jeder Gesellschaft ist die eigene
Geschichte ein wichtiges Mittel zur Stiftung von Identität. Als solche ist
sie überall und zu jeder Zeit ein öffentlich umstrittenes Thema. Japan ist
dabei keine Ausnahme. Auch dort lösen, je nach politischer und
gesellschaftlicher Lage, nationale Selbstbestätigung und Selbstkritik
einander ab.
In der vorliegenden
Anthologie sind 66 Beiträge von namhaften Autorinnen und Autoren
zusammengestellt, die in ihren Texten den Diskurs über die japanische
Geschichte in den letzten 150 Jahren maßgeblich geprägt haben (Detailliertes
Inhaltsverzeichnis). Die Texte kommen in diesem Band
in der Regel nur in kommentierten Auszügen zum Abdruck. Ihnen sind
Einführungen vorangestellt, die über die Autoren und die zeitgeschichtlichen
Hintergründe informieren.
Westorientierung und kulturelle
Selbstbehauptung, das Plädoyer für Demokratie und nationale
Durchhalteparolen wechseln seit der Meiji-Zeit einander ab. Pazifistisches
Denken entstand als Reflex auf die „Mission“ Japans in Ostasien und die
Erfahrung mit dem Krieg. Fragen nach der ethnischen Herkunft der Japaner und
ihrem Verhältnis zu den asiatischen Nachbarn sind so aktuell wie die
Auseinandersetzungen über die Gräueltaten der japanischen Armee im Krieg. Es
sind diese Themen, die das Geschichtsdenken im modernen Japan bis heute
bestimmen. |