Japan und Ostasien
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Bieber,
Hans-Joachim
SS und Samurai
Deutsch-japanische
Kulturbeziehungen 1933–1945
2014 · ISBN
978-3-86205-043-7 · 1311 Seiten, geb. · EUR 148,—
Monographien, herausgegeben vom Deutschen Institut für Japanstudien (Bd.
55)
Dieses Buch zeigt, wie das politische und militärische
Bündnis zwischen Deutschland und Japan in der NS-Zeit kulturpolitisch
flankiert wurde: in der Publizistik mit der Konstruktion vermeintlicher
historischer und kultureller Gemeinsamkeiten zwischen beiden Ländern, u.a.
zwischen Samurai und SS; mit der Produktion gemeinsamer Filme; mit
Auftritten japanischer Künstler in Deutschland und dem Versuch, Elemente
japanischer Alltagskultur wie das Go-Spiel in Deutschland heimisch zu
machen; ab 1937 mit Austauschprogrammen für Funktionäre von Sport- und
anderen Massenorganisationen, für Journalisten, Mediziner und Juristen, vor
allem aber für Jugendliche und Studenten, die das deutsch-japanische Bündnis
in Zukunft tragen sollten. In Japan warb das „neue Deutschland" auch mit
großen Ausstellungen für sich und drang mit tatkräftiger Unterstützung der
dortigen NS-Organisationen darauf, die wenigen Deutschen jüdischer Herkunft,
die an japanischen Hochschulen lehrten, aus ihren Ämtern zu vertreiben.
Ab 1938/39 wurden Pläne für eine weitere Intensivierung
der Kulturbeziehungen durch die Kriege in Ostasien und Europa obsolet. Dafür
versuchten in Deutschland jetzt Publizistik, Filme, Theater, Belletristik
und sogar Konzertveranstalter und Komponisten, die Verbundenheit mit Japan
lebendig zu erhalten und den Heroismus und Opfergeist japanischer Soldaten
als vorbildlich darzustellen. Und noch Ende 1944 wurden bildungspolitische
Vorbereitungen für eine von Deutschland und Japan dominierte Nachkriegswelt
getroffen.
Ein Schlusskapitel beschreibt, wie rasch die Wirkungen
der nationalsozialistischen Japan-Propaganda nach 1945 verflogen und was aus
ihren Protagonisten wurde. |
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