Japan und Ostasien
Germanistik /
Deutsch als Fremdsprache
Kulinaristik
Kulturwissenschaften
|
|
Senden Sie Fragen oder Kommentare zu dieser Website an:
info@iudicium.de
iudicium verlag
Dauthendeystr. 2 · 81377 München
Deutschland
Copyright · 2024
|
|
| |
Gotō,
Hajime
Studien zur Geschichte der Nō-Masken
ihre Frühformen in Tempeln und Schreinen Japans
Übersetzt und erläutert von Günter Zobel, Shizuo Ogino,
Yoshiyuki Muroi
2011 · ISBN 978-3-86205-017-8
· 145 S., kt., zahlreiche Abb. · EUR 18,—
Eine lange Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg galten
die „Nō- und Kyōgen“-Maskenwerke (1925/26) des Deutschen Friedrich Perzynski
als erster wissenschaftlicher Überblick – wegweisend für die japanische
Forschung, obwohl erst in letzter Zeit ins Englische und Japanische
übersetzt. Andererseits wurden in den fünfziger und sechziger Jahren die
zahlreichen japanischen Leistungen kaum im Ausland beachtet, wenn auch hin
und wieder bibliographiert. Doch unter den zum Selbstbewusstsein gelangten
Theaterforschern in Japan herrschte schließlich ein langer Meinungsstreit
über die Entstehung der Nō-Spiele und die Herkunft ihrer einzigartigen
Masken.
Das Werk, das gleich nach seinem Erscheinen Aufsehen erregte und eine
besondere Forschungsmethode ihres Autors ans Licht brachte, waren die
„Studien zur Geschichte der Nō-Maske“ von Gotō Hajime, die hier übersetzt
vorliegen und den ersten Nachholversuch einer Übersetzung in eine westliche
Sprache darstellen. Der Autor und Maskenspezialist unter den japanischen
Theaterwissenschaftlern fand die Morphologie der Nō-Masken nicht nur an den
Gesichtern buddhistischer Holzplastiken und in der frühen Malerei, sondern
vor allem an den alten Maskenschätzen der tief in den Provinzen des Landes
verborgenen Tempel und Schreine. Dort wurden sie bei Festen und Feiern schon
im 13. und 14. Jh. den Göttern geweiht und gestiftet, dienten dann
zahlreichen Wandertruppen der Sarugaku- und Dengaku-Tänzer als Requisiten
und forderten von den Schnitzern im Einklang mit der sich entwickelnden
Kunst und Literatur ihrer Zeit ein immer höheres Maß an Stilisierung und
Ästhetik.
Wie die Seiten eines spannenden Reisetagebuches, von einem begeisterten
Sammler niedergeschrieben, muten diese Besprechungen der Fotos von alten
Masken an, die mancherorts schon zu vergessenen Schätzen zählten, in denen
Gotō aber äußerst wichtige Belege für die Entwicklungsstufen bis hin zur
heutigen Nō-Maske fand. Seinem Wunsch nach neuen Foto-Aufnahmen dieser schon
seltenen historischen Objekte konnte zum größten Teil nachgekommen werden.
Die vorliegende Schrift, deren Übersetzung unter seiner Anleitung in mehr
als acht langen Jahren zustande kam, wurde von ihm selbst als zentrales und
grundlegendes Werk seiner zahlreichen Publikationen betrachtet.
|
|
|
| |
|