„Hiezu kömmt noch,
daß so gar die bloßen Geschichtschreiber der Eroberung von Mexiko Wunder
erzehlen, die bey dieser unternehmung vorgefallen seyn sollen, welches dem
Dichter ein neues Recht zu geben scheint, sich ihrer auf eine vorsichtige
Art zu bedienen.“ Mit seinen Vorbemerkungen zur Cortes-Epopöe kündigt
Friedrich Wilhelm Zachariä 1766 das an, was im deutschsprachigen Raum
vergleichsweise spät einsetzt: das literarische Spiel mit der Konquista. Daß
diese neue dichterische Freiheit beim Schreiben über Mexiko nicht nur zum
grellbeleuchteten Kannibalenspektakel im Romanzero führt, zeigen die
weniger beachteten deutschen Erzählungen und Dramen des 18. und 19.
Jahrhunderts, in denen das Spiel mit Fakt und Fantasie die buntesten Blüten
treibt. Konquista spielen läßt ausgewählte Texte über die Eroberung
von Mexiko zu Wort kommen, die bisher schwer zugänglich waren.
INHALT
1 Konquista spielen – Versuch einer Einleitung
2 Friedrich Wilhelm Zachariä. Cortes
3 August Klingemann. Ferdinand Cortez, oder: die Eroberung von Mexiko.
Historisches Drama in fünf Acten
4 Carl Franz van der Velde. Die Eroberung von Mexico. Ein
historisch-romantisches Gemälde aus dem ersten Viertel des sechszehnten
Jahrhunderts
5 Friedrich Schnake. Montezuma. Historisches Schauspiel in fünf Akten
6 Quellen
Zeittafel
Gabrijela Mecky
Zaragoza hat an der University of Toronto promoviert. Für ihre Arbeit
erhielt sie 2005 die Goldmedaille der kanadischen Generalgouverneurin und
2006 den Women in German Dissertationspreis. Zur Zeit lebt sie
freischaffend in Mexiko-Stadt.
Aus
Rezensionen:
Die junge Literaturwissenschaftlerin hat eine brillante Analyse […] vorgelegt.
(Ursula Thiemer-Sachse, AmerIndian Research)
Die
flüssige, gewandte und präzise Sprache lädt zum Lesen und zum Nachdenken
über Mexiko ein. (Barbara Becker-Cantarino, Ibero-amerikanisches
Jahrbuch)
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