| Dass Wasserleichen im Volksglauben der 
    japanischen Fischer als Glücksbringer und als Erscheinungsform des Gottes 
    Ebisu verehrt werden, scheint zunächst widersprüchlich. Leichen gelten im 
    japanischen Volksglauben als hochgradig unrein, und normalerweise soll ein 
    komplexes System aus Tabus und Meidungsvorschriften verhindern, dass 
    Unreinheit, das kegare, an Bord eines Fischerboots gelangt und dort 
    den Fangerfolg und die Sicherheit der Besatzung gefährdet. Die vorliegende 
    Arbeit versucht, den Brauch der Wasserleichenverehrung in dieses System 
    einzuordnen und seine Beziehung zu den verschiedenen Elementen des 
    Volksglaubens der japanischen Fischer aufzuzeigen.INHALT 0. EinleitungAllgemeines · Forschungsfragen · Aufbau und Vorgehensweise · Literatur
 1. Das kegareDer Begriff des kegare in der japanischen Volkskunde · Elemente des 
    kegare · Eigenschaften des kegare und ihre unterschiedliche 
    Ausformung · Der rituelle Umgang mit dem kegare · Konkrete Formen des
    kegare · Sonderformen des kegare · Rituelle Umwandlung des 
    kegare durch Anheftung und Austreibung · Der Buddhismus und das 
    kegare
 2. EbisuDer Name Ebisus · Grenzräume und die andere Welt · Fremde und Besucher · Die 
    Ursprünge des Ebisuglaubens · Ebisu und seine Funktionen · Objekte der 
    Ebisu-Verehrung · Ebisus Charakter und Eigenschaften
 3. Die Glaubenswelt der 
    japanischen FischerDas gefährliche Leben der Fischer · Die Fischer und das kegare · 
    Schiffsgeister · Der gezielte Tabubruch und die Kraft des kegare
 4. Wasserleichen und EbisuRegionale Unterschiede · Die Häufigkeit von Wasserleichenfunden · Das 
    korrekte Aufsammeln · Der korrekte Transport · Die korrekte Entsorgung · 
    Auswirkungen
 5. InterpretationWarum werden Wasserleichen verehrt? · Wie funktioniert das System von 
    Reinheit und Unreinheit bei den japanischen Fischern, wie der gezielte 
    Tabubruch? · Wie passt die Verehrung der Wasserleichen in das System von 
    Reinheit und Unreinheit bei den japanischen Fischern?
 6. Schlussbetrachtung 7. Literaturverzeichnis 
 Christian Göhlert, geb. 1982, studierte 
    Japanologie, Sinologie und Religionswissenschaft an der 
    Ludwig-Maximilians-Universität, wo er seit 2008 auch an seiner Dissertation 
    arbeitet. Seit 2010 forscht er an der Seijo University in Tokyo. 
    
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