Kischka-Wellhäußer, Nadja
Frauenerziehung und Frauenbild im Umbruch
Ideale
von Mädchenerziehung, Frauenrolle und weiblichen Lebensentwürfen in der
frühen Jogaku zasshi (1885–1889)
2004 · ISBN 978-3-89129-821-3
· 380 S., kt. · EUR 34,20
E-Book/pdf: 978-3-86205-902-7 · 2014 · EUR 22,99
Hijiya-Kirschnereit, Irmela (Hg.): Iaponia Insula. Studien zu Kultur und Gesellschaft Japans (Bd.
12)
Die Frauenzeitschrift Jogaku
zasshi (1885–1904) stellt in vielfacher Hinsicht eine Besonderheit in
der japanischen Frauenkultur, Geistesgeschichte und Geschichte der
Mädchenerziehung dar. Sie war eine typische Erscheinung ihrer Zeit, der
liberalen und aufklärerisch gesinnten frühen bis mittleren Meiji-Zeit
(1868–1912), und übte innerhalb des vor allem im Großraum Tôkyô-Yokohama zu
jener Zeit intellektuell einflussreichen protestantischen Christentums eine
große Wirkung aus. Der Charakter der Zeitschrift war sehr stark von der
Person ihres Herausgebers Iwamoto geprägt, der sich aktiv für die
Verbesserung der Mädchenerziehung und die Einführung eines neuen, „besseren"
Frauenbildes in Japan einsetzte. Zudem engagierte Iwamoto sich in zwei
weiteren Institutionen für Frauen, einer Mädchenschule sowie einem
Frauenverein, deren Aktivitäten sämtlich in der Zeitschrift Jogaku zasshi
dokumentiert sind. So schuf er ein Organ, das in einzigartiger Weise Ideen
sowie auch tatsächliche Aktivitäten und Ereignisse in den Bereichen
Mädchenerziehung, Bildung für Frauen und Frauenkultur zusammenfasste. Die
vorliegende Arbeit untersucht die pädagogischen Ziele und die Ideen des
Herausgebers vor allem hinsichtlich zweier zentraler Themenschwerpunkte, die
als Iwamotos Hauptanliegen zu bezeichnen sind: die Verbesserung der
Mädchenerziehung und dabei vor allem des höheren Schulwesens für Mädchen
sowie die Einführung einer neuen Frauenrolle und eines neuen Frauen- und
Familienbildes in Japan. Diese seine Ziele wurden nicht nur ausführlich in
der Zeitschrift Jogaku zasshi diskutiert, sondern auch durch die
Aktivitäten Iwamotos in die Praxis umgesetzt.
Nadja Kischka-Wellhäußer, geb.
1971, studierte Japanologie in Tübingen, Bochum, Kyôto und Heidelberg. 1997
M.A. an der Ruhr-Universität Bochum, 2002 Promotion an der
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Seit April 2002 Lektorin an der
Ryûkoku-Universität, Japan.
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