Phillipps, Susanne
Tezuka Osamu. Figuren, Themen und Erzählstrukturen im Manga-Gesamtwerk
2000 • ISBN 978-3-89129-810-7
433 S., kt. · zahlr. Abb. · EUR 36,-
Hijiya-Kirschnereit, Irmela (Hg.): Iaponia Insula. Studien zu Kultur und Gesellschaft Japans (Bd. 9)
Tezuka Osamu (1928-1989) schuf ein eigenes Universum an Figuren, eine Ansammlung typischer Erzählmuster und ein Repertoire ihm eigener graphischer Umsetzungen, die im Lauf der Jahrzehnte zu einem festen Wissensbestand des Publikums wurden und seinen Status als ‚Klassiker' der modernen Manga begründeten: Er etablierte die Manga als erzählende Ausdrucksform neben textuellen und audiovisuellen Erzähl- bzw. Darstellungskünsten. Dieses Buch nähert sich dem Gesamtwerk Tezukas mit einem erzähltheoretischen Ansatz: Ein systematischer Überblick über Manga, die Tezuka zwischen 1947 und 1989 zeichnete, vollzieht seine Entwicklung als Zeichner in drei Schaffensphasen nach, in denen er zunächst eher klassische, dann romantisch-phantastische und schließlich realistische Erzählweisen anwandte. Zahlreiche Interpretationen lassen Tezukas Figuren lebendig werden, Gegenüberstellungen mit Szenen aus Filmen und Romanen verdeutlichen manga-typische Erzählschemata. Die Darstellung der Themen und Stoffe verdeutlicht,
dass Tezukas Manga in einem engen Geflecht zahlreicher Einflüsse entstanden: Neben prototypischen westlichen Erzählmustern (wie Western, Kriminalerzählungen oder Schauerromanen) flossen viele japanische Erzählmomente (wie Motive aus der japanischen Mythen- und Märchenwelt) in seine Manga ein. Susanne Phillipps, geb. 1968, studierte Japanologie und Linguistik/Semiotik in Frankfurt (Main) und Berlin. 1995 M.A.; 1995-1997 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ostasiatischen Seminar an der Freien Universität Berlin (Japanologie); 2000 Promotion. Seit August 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Japanologie der Universität Trier in einem DFG-Projekt zu Literatur, Medien und Populärkultur Japans.
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