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Mattheier, Klaus J. / Nitta, Haruo (Hg.)
Sprachwandel und Gesellschaftswandel — Wurzeln des
heutigen Deutsch
Studien des deutsch-japanischen Arbeitskreises für
Frühneuhochdeutschforschung
2004 • ISBN 978-3-89129-798-8 · 328 S.,
kt.; EUR 68,-
Klaus J. Mattheier und Haruo Nitta: Vorbemerkungen •
Yasushi Kawasaki: Zum neuen Ansatz der graphematischen Untersuchung –
Am Beispiel des altsächsischen Konsonantismus des Heliand • Manshu Ide:
Ordnung der sachlichen und logischen Gliederung – Topik und
Gedankenführung in mhd. Texten • Anja Lobenstein-Reichmann:
Wortbildung bei Martin Luther: Systematische, semantische und kommunikative
Aspekte • Vladimir M. Pavlov: Zur Entwicklung der substantivischen
Zusammensetzung im Frühneuhochdeutschen • Minoru Shigeto: Entwicklung
der periphrastischen Verbalstrukturen und Partizip Präsens im
Frühneuhochdeutschen • Walter Hoffmann: Zur Frage nach der
sprachlichen ,Progressivität‘ des Buchdrucks im frühen 16. Jh.:
Untersuchungen zum Fall Köln • Jürgen Macha: Konfession und Sprache:
Zur schreibsprachlichen Divergenz um 1600 • Werner Besch: Die
Piscatorbibel (1602–1604) – eine Übersetzung im dialectus superioris
Germaniae? • Haruo Nitta: Entwicklungstendenzen des Deutschen
seit der frühen Neuzeit • Oskar Reichmann: Der Diskurs von
Mündlichkeit und Schriftlichkeit: seine Anwendbarkeit auf das
Frühneuhochdeutsche • Nils Langer: Frühe Fremdsprachengrammatiken als
Vermittlerinnen der Standardsprache • Manabu Watanabe: Historische
Phraseologie und Parömiologie als Spiegel der Gesellschaft – Bemerkungen zu
lexikographischen Darstellungen seit dem 18. Jahrhundert • Hiroyuki
Takada: „Vertrauliche Sprechart" im sprachlichen Alltag um 1800 –
Soziopragmatische Überlegungen anhand der lexikographischen Beschreibungen
von Adelung • Jochen A. Bär: Das „unbedeutende E". Zum Phänomen der
Synkope in Texten des späten 18. Jahrhunderts • Akira Shimizu:
Gottsched – Adelung – Grimm
Der hier vorgelegte Band versammelt fast alle Vorträge
zur Sprachgeschichte des Deutschen, die anläßlich des japanisch-deutschen
Sprachhistorikertreffens gehalten worden sind, das vom 20. bis zum 22. März
2003 in Heidelberg stattgefunden hat. Die Thematik der Tagung umfaßte den
gesamten Bereich der Sprachgeschichte des Deutschen von der
mittelhochdeutschen Zeit bis ins 19. Jahrhundert.
In diesem Epochenrahmen werden zwei für die gegenwärtige
Erforschung der deutschen Sprache zentrale Problembereiche angesprochen: die
Bedeutung, die gesellschaftliche Veränderungen für den Sprachwandel auch auf
struktureller Ebene haben, und die Frage danach, wie weit sich die Wurzeln
des heutigen Deutsch zurückführen lassen, bzw. in welchem Ausmaß man in der
Sprachgeschichte eigenständige, nicht auf eine deutsche Gegenwartssprache
zielende Entwicklungen berücksichtigen muß. Die Diskussion um die Geschichte
von Sprachen und Sprachgemeinschaften ist in den letzten Jahren ‚in Fahrt
gekommen‘. Es zeichnen sich Neuansätze sowohl im Bereich der Theorie der
Sprachgeschichte als auch der methodischen Zugriffe und schließlich der
Quellen zur Rekonstruktion früherer sprachhistorischer Konstellationen ab. |
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