Japan und Ostasien
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Schlingloff, Dieter
Ein buddhistisches Yogalehrbuch
Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1964
unter Beigabe aller seither bekannt gewordenen Fragmente
Herausgegeben von Jens-Uwe Hartmann und Josef Röllicke
(Buddhismus-Studien / Buddhist Studies 5)
2006 • ISBN 978-3-89129-694-3
• Format A 4 • xviii / 347 S. (davon 49 Seiten Reproduktionen), geb. · EUR
60,—
Haus der Japanischen Kultur (EKO), Düsseldorf (Hg.)
Mit dem Neudruck des seit langem vergriffenen Buddhistischen
Yogalehrbuchs in der Edition von Dieter Schlingloff, einer der
wichtigsten philologischen Arbeiten der Buddhologie in der zweiten Hälfte
des 20. Jhs., macht das EK Ô-Haus
der Japanischen Kultur e.V., Düsseldorf, in seiner Reihe der
„Buddhismus-Studien" ein fundamentales Quellenwerk des Buddhismus wieder
zugänglich, das in einem wesentlichen Punkt mit der eigenen Lehrtradition
dieses Hauses, derjenigen des Buddhismus des Reinen Landes, und mit einem
konstitutiven Grundzug der Entstehung des Mahâyâna
überhaupt in sachlicher Verbindung steht: nämlich in der ritualisierten,
mandalaförmigen Schau und der kontemplierenden weltbefreienden Betrachtung.
In diesen Komplex gehören nicht nur Mahâyâna-Schriften
wie das Pratyutpanna-samâdhi-sûtra,
das Betrachtungssûtra
der Reine-Land-Tradition, das GaÝÇavyûha-sûtra
oder bestimmte bis heute in Tibet praktizierte Visualisationsübungen,
sondern hierher gehört auch das bislang immer noch nicht genügend zur
Kenntnis genommene und hier wieder zugänglich gemachte Yogalehrbuch
von der Seidenstraße. Es läßt sich als ein wichtiges Bindeglied zwischen dem
älteren und dem Mahâyâna-Buddhismus
Zentral-und Ostasiens verstehen.
Das EK Ô-Haus
hat sich zu dieser Publikation über 40 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen
nicht nur entschlossen, um die betroffenen Fachwissenschaftler und die
historische Philologie wieder mit dieser Arbeit auszustatten und so das
wichtige, aber noch von vielen Rückständen betroffene Wissenschaftsgespräch
darüber neu zu entfachen, sondern auch, um der interessierten breiteren und
nicht nur spezialisiert fachkundigen Öffentlichkeit diese erstaunliche
Schrift zu Studium und Bedenken besonders ans Herz zu legen. Daß dies nicht
geschehen kann, ohne den höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen zu genügen,
ist eine der Grundüberzeugungen des Herausgebers. Die Wahrnehmung des
Buddhismus im Westen würde ohne die Verbindlichkeit und Expertise der
zugehörigen Wissenschaften doch immer graduell ein Defektzustand bleiben
müssen.
Das Yogalehrbuch entfaltet eine komplexe und in
sich wohlintegrierte geschaute Welt. Den Sichtraum dieser Schau läßt der
Adept nach der Vorgabe der Schrift im Gang seiner Versenkung aus sich selbst
entstehen. Dieser Raum umfaßt alle Dinge. Der buddhistische Yogin ist selbst
ein Wesen dieses Raumes, als sei er das schlagende Herz dieses aus ihm
entstehenden und wieder in ihn zurückkehrenden schaubaren Ganzen der Welt.
Das zuvor Verborgene, das dank der Weltveränderung seines achtsam atmenden
Übens sichtbar wird, ist zugleich auch das Erlösungsbedürftige, das erst
noch zum Erlöschen zu Bringende alles Leidens der Welt. Was als diese Schau
„Erkenntnis" oder „Erleuchtung" heißen kann, ist eine von Farbe und Gestalt,
von Ritus und Kosmologie durchdrungene, alle Gebiete des Sinnens und Denkens
umfassende mythologische Raumanordnung, die ihre liturgische
Vergegenwärtigung in dem hat, was wir „darstellende Kunst" nennen,
insbesondere in der Architektur und Malerei der Seidenstraße.
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