Japan und Ostasien
Germanistik /
Deutsch als Fremdsprache
Kulinaristik
Kulturwissenschaften
|
|
Senden Sie Fragen oder Kommentare zu dieser Website an:
info@iudicium.de
iudicium verlag
Copyright © 2012
|
|
| |
Ursula
Offermann
Lebendige Kommunikation
Die Verwandlung des Odysseus in Homers
Odyssee als kognitiv-emotives Hörerkonzept
2006 • ISBN 978-3-89129-592-2
• 325 S., kt. · EUR 35,—
Im Mittelpunkt dieser interdisziplinären Studie steht die
Verwandlung des Odysseus als das zentrale Ereignis der Odyssee. Sie wird in
der Forschung der Neuzeit als ausschließliche „Verkleidung“ zum Zweck eines
Täuschungsmanövers angesehen. Die Studie kann dieser Sicht nur zum Teil
folgen. Als methodisches Verfahren zur Lösung des Problems wird eine
Transformation des heutigen Leser-ER in das frühgriechische Hörer-DU
vollzogen, um die Sicht auf den Text zu seinem kulturellen Kontext
zurückzulenken. Dies bedingt die Rekonstruktion der oralen Performanz des
Textes in ihrer Vortragssituation des ICH, HIER und JETZT. Neben der
Erschließung des Hör-Raumes des frühgriechischen Homer-Hörers anhand einer
Analyse frühgriechischer Quellen legt ein möglichst exakter Blick auf die
Sprache des Textes Signale an den Hörer offen, die sich in einem
Text-„Geflecht“ verknüpfen. Die Verwandlung des Odysseus erweist sich so als
eine in den Text encodierte Botschaft an den Hörer. Der Schlüssel zur
Decodierung durch diesen ist im Text selbst gelegen.
Geboten wird keine Interpretation des Textes, sondern der Fokus liegt auf
einer dezidierten Beschreibung kognitiv-emotiver Prozesse auf der „mentalen
Hörerebene“, in strikter Anbindung an die sprachliche Oberfläche.
Neben dem Erreichen ihres Zieles der Entschlüsselung der eigentlichen
Bedeutung der Verwandlung leistet diese Studie auch einen grundlegenden
Beitrag zur Beantwortung der Frage, wie kulturelle Texte – unabhängig von
Existenz und/oder Gebrauch von Schrift – auf hörende Rezipienten
zugeschnitten sein können.
Die gräzisierte deutsche Über-Tragung des Originals mit ihren Erklärungen
sprachlicher Phänomene und kultureller Zeichen läßt
nicht-klassisch-philologische LeserInnen ebenso wie klassisch-philologische
an diesen Erkenntnissen teilhaben.
|
|
| |
|