Distelrath,
Günther
Die japanische Produktionsweise. Zur wissenschaftlichen Genese einer stereotypen Sicht der japanischen Wirtschaft
1996 • ISBN 978-3-89129-498-7
253 S., geb. · EUR 28,-
Monographien aus dem Deutschen Institut für Japanstudien (Bd. 18)
Die Genese eines weltweit verbreiteten Japan-Stereotyps wird in diesem Buch einer wissenschaftlichen Analyse unterzogen. Gemeint ist das zwischen 1920 und 1970 zuerst in Japan auf der Basis von europäischen Ansätzen entstandene, dann von europäischen und amerikanischen Japan-Forschern übernommene und schließlich von der Allgemeinheit unkritisch geglaubte Bild von der "Japan AG". Untersucht wird die Entstehung einzelner Theoreme und Meinungen sowohl in den japanischen als auch den aus japanischer Sicht ausländischen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, deren Forschungstraditionen und Theorie-Grundlagen herausgearbeitet werden. Distelraths Kernthese ist, daß viele der gegenwärtig zur japanischen Wirtschaft stereotyp vertretenen Aussagen nichts als Fehlinterpretationen sind, die in den verbreitetsten Analyse-Modellen ihren Ursprung haben und in der ihnen zugrundegelegten sozialwissenschaftlichen Theorie bereits latent angelegt sind. Ziel der Studie ist die Klärung der Frage, welche aus einer wie gearteten intellektuellen Tradition (Karl Marx, Max Weber, Talcott Parsons u. a.) stammenden Teile der Theorie die Japan-Forschung - speziell die zur japanischen Produktionsweise - auf welche Weise beeinflußt haben. Günther Distelraths kritische wissenschaftshistorische Arbeit rückt manche bequem gewordene Pseudo-Überzeugung über Japan und seine angebliche "Japan AG" zurecht.
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