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Muny,
Eike
Erzählperspektive im Drama
Ein Beitrag zur transgenerischen
Narratologie
2008 • ISBN 978-3-89129-477-2
• 220 S., kt. · EUR 21,—
Keck,Annette; Kleinschmidt, Erich (Hg.): Cursus. Texte und Studien zur deutschen Literatur (Bd. 26)
Im alltäglichen Sprachgebrauch wie in weiten Bereichen des
literaturwissenschaftlichen Diskurses wird das Drama mit Theateraufführungen
assoziiert oder sogar gleichgesetzt. Dementgegen erkennt die neuere
Narratologie den Dramentext als vollgültige Rezeptionsgrundlage an. Als
Konsequenz werden tradierte Gattungsgrenzen brüchig und die narrativen
Bausteine des Dramatischen transparent: Dramen erzählen Geschichten,
bedienen sich eines zuweilen kommentierenden Erzählers und präsentieren das
Erleben einzelner Protagonisten.
Eike Munys Studie, die das aktuelle Forschungsspektrum der transgenerischen
Narratologie vertieft, bildet eine Grundlagenarbeit zum Verständnis
narrativer Kernfunktionen im Drama, vor allem des Erzählers und seiner
perspektivischen Erzähloptionen. Die theoretischen Modellierungen zur
Erzählperspektive reorganisieren und erweitern dramenspezifisch die
überkommenen Analyseraster der Erzählforschung (insbesondere Gérard
Genettes). Ihre Anwendbarkeit erproben sie am Fall dreier Dramentexte aus
der deutschen Literatur nach 1945: Wolfgang Borcherts Draußen vor der
Tür, Heiner Müllers Der Auftrag und Albert Ostermaiers Radio
Noir.
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