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Herrmann-Trentepohl, Henning
Dialoge. Polyphonie und Karneval im Spätwerk Arno
Schmidts
1998 • ISBN 978-3-89129-463-5
14,8 x 21 cm; kt.; 249 S. · EUR 40,-
Häntzschel, Günter; Kleinschmidt, Erich (Hg.): Cursus. Texte und Studien zur deutschen Literatur (Bd. 13)
Orientiert am Werk Michail Bachtins untersucht der Autor
die oft eigentümliche Dialoggestaltung in Arno Schmidts Spätwerk. Ganz
generell sind die Dialoge zwischen Schmidts Figuren eingebettet in das über
Jahrhunderte ausgreifende Gespräch zwischen Texten. Herrmann-Trentepohls
Studie nimmt in erster Linie auf Schmidts »Poetik der Polyphonie« Bezug,
deren Grundlage bekanntlich das etymistisch veränderte Wort ist. Die
Polyphonie spiegelt sich nicht nur in der Anreicherung des Gesprochenen mit
Zitaten und Bildmaterialien wider, sondern auch in der Anzahl der Akteure
sowie der Mehrspaltenaufteilung des Textes. Eine wichtige Rolle spielt zudem
die Körperkonzeption der agierenden Figuren; ihr liegen der Körper der
kynischen Philosophie und der »groteske Körper« der Volkskultur (Bachtin)
zugrunde. Herrmann-Trentepohl weist nach, daß das Werk des berühmten
Satirikers Schmidt zwar durchaus postmoderne Züge trägt, aber doch ebenso
einen Traum bewahrt – »den Traum einer Welt, in der es anders wäre«. |
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