Futterknecht, Franz
Infantiles Bewußtsein. Johann Karl Wezels Kritik der Moderne
1999 • ISBN 978-3-89129-443-7
288 S., kt. · EUR 29,-
Autoren, die wie Wezel lange keine nennenswerte Wirkungsgeschichte hatten, bilden für ihre Interpreten eine besondere Herausforderung. Sie stellen mentale Unikate dar, die in den epochalen Konstellationen des Geistes als beunruhigende Irrlichter erscheinen. Die jüngere Wezelforschung hat sich daher bemüht, ihren Autor in eine der zeitgenössischen Bewegungen zu integrieren. Diese Arbeit versucht dagegen, Wezels Sozialisationsgeschichte nachzuzeichnen und aus ihr jene "Hauptrevolution" zu begreifen, in der Wezel auf der Basis des empirischen Wissens über den Menschen sowohl gegen die psychischen und mentalen Restriktionen seiner primären Bildungsgeschichte als auch gegen die ebenso restriktiven, neuen Kulturentwürfe seiner Zeit aufbegehrte. Die Vergeblichkeit dieser Revolte manifestiert sich nicht nur in der langen Vergessenheit seiner Werke, sondern weit dramatischer im Wahnsinn, in dem der Autor die längste Zeit seines Erwachsenseins verbrachte. Vorwort · Vorüberlegungen · Kindheitsmuster: Primus in Sonderhausen · Wissenschaftsgeschichtliche und philosophische Hintergründe · Chaos, Wissenschaft und Ästhetik: Lebensgeschichte Tobias Knauts, des Weisen, sonst der Stammler genannt · Die komische Lebensgeschichte: Herrmann und Ulrike · Epilog: Kakerlak und Die Wilde Betty · Primärliteratur · Sekundärliteratur
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