Westhoff, Jörn
Das Echo des ie. Nachwirkungen des Haussystems im modernen japanischen Familienrecht
1999 • ISBN 978-3-89129-436-9
265 S., kt. · EUR 29,-
Dieses Buch beschreibt das ie-seido, ein Konzept des familiären Lebens, das in Japan lange Zeit von erheblicher gesellschaftlicher und politischer Bedeutung war und das Leben der meisten Japaner entscheidend beeinflußte. Die Mitglieder eines ie waren in familienrechtlichen Angelegenheiten den Interessen des Hauses und damit dem Diktat des Hausherrn unterworfen. Diese Strukturen zu brechen und sowohl im gesetzten Recht als auch im Denken der japanischen Bevölkerung demokratische Ideen zu verankern, war nach dem Zweiten Weltkrieg erklärtes Ziel der Besatzungsverwaltung und japanischer Reformer. Jörn Westhoff stellt die These auf, daß die Nachkriegsreform des Familienrechts nur bedingt dazu geeignet war, das ie-seido zu überwinden. Er beschreibt das ie in den einzelnen Regelungsbereichen des modernen japanischen Familienrechts und kommt zu dem Ergebnis, daß der Gesetzgeber sich zwar in einigen Teilen des Familienrechts völlig vom ie-seido abgewandt hat, in den meisten Bereichen jedoch auch heute noch der Einfluß eines taditionellen Familienverständnisses auszumachen ist. 1. Teil: Einleitung: Das ie-seido · Untersuchungsgegenstand und Untersuchungsmethode / 2. Teil: Grundlegende Ideen und Realien im Familienrecht des Meiji-minpô: Die Zivilrechtskodifikation der Meiji-Ära · Reformbestrebungen zum Meiji-minpô vor dem Zweiten Weltkrieg / 3. Teil: Das ie in den einzelnen Regelungsbereichen des modernen japanischen Familienrechts: Ehe und Scheidung · Verwandtschaft und Unterhalt · Eltern und Kinder · Namensrecht · Das koseki - ein "ie auf dem Papier" · Die familiengerichtliche Schlichtung · Zusammenfassung und abschließende Würdigung / Literaturverzeichnis
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