Japan und Ostasien
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Japanische Gesellschaft für Germanistik (Hg.)
Literatur und Kulturhermeneutik.
Beiträge der Tateshina-Symposien 1994 und 1995
1996 • ISBN 978-3-89129-428-4
12,5 x 21 cm; 292 S.; kt.; EUR 30,-
Thema war 1994 "Hermeneutik -
Möglichkeiten und Grenzen des Verstehens" und 1995 "Ästhetik, Sprache,
Sinne. Literatur an der Grenze des Körpers". Zwei Jahre lang haben wir uns
also einer Grenzsituation ausgesetzt, in der nicht nur die Basis
hermeneutischen Verstehens grundsätzlich in Frage gesteIlt wurde, sondern
auch die nächsten, uns scheinbar vertrautesten Dinge überhaupt: was ist
unsere Sprache, was ist unser Körper, was sind unsere Wahrnehmungen? Das
Zeitalter einer neuen maschinenvermittelten Sinnlichkeit soll vor der Tür
stehen oder schon da sein, wo durch Computer und Multimedien die Funktionen
unserer Sinne wesentlich - aber wie wesentlich? - erweitert werden. Und
was geschieht dann mit unseren altvertrauten (deutschen) Buchstaben? Was
wird aus unserer disziplinierten Strenge des Buchstabenlesens? Wenn wir
getrost sagen dürfen, daß diese vom Zeitintervall eines Jahres getrennten,
doch thematisch zusammenhängenden Symposien allen, die an ihnen
teilgenommen haben, eine weite Fernsicht eröffnet haben, so sind wir vor
allem den beiden Gastdozenten, Herrn Prof. Dr. Jochen Hörisch aus
Mannheim und Herrn Prof. Dr. Gerhard Neumann aus München, nicht nur für ihre
Beratung und Unterstiitzung bei der Planung des jeweiligen Seminars, sondern
auch für ihre Bereitschaft, auf unsere vielfältigen kulturwissenschaftlichen
Fragen einzugehen, ganz nachdrücklich zu großem Dank verpflichtet. Dieser
Dank gilt auch den Gästen, Herrn Prof. Dr. Mun-Yeong Ahn aus Korea und Herrn
Prof. Dr. Bingjun Wang aus China, die nicht nur durch ihre
wissenschaftlichen Beiträge, sondern auch durch ihre freundliche
Gesprächsbereitschaft uns das Gefühl vermittelt haben, unsere kulturellen
Wurzeln tief im fernostasiatischen Boden verankert zu wissen, während die
Äste frei in den blauen Himmel interkultureller Lüfte wachsen. Auch den
deutsch- und japanischsprachigen Kolleginnen und Kollegen, die sowohl in der
Diskussion als auch in vielen Einzelgesprächen teils als Berater/in, teils
als Partner/in freundlicherweise sich engagiert haben, möchten wir hiermit
unsere Dankbarkeit bezeugen.INHALT
Hörisch, J.: Einleitung: Hermeneutik – Möglichkeiten und
Grenzen des Verstehens · Yahaba, T.: Hölderlin und Schleiermacher. Suche
nach einer neuen Gemeinschaft · Kawanago, Y.: »Ausleger der Ausleger«. J. G.
Hamanns Stellung zur Hermeneutik · Ahn, M.-Y.: Zwischen Verstehen und
Verständigen. Poesie als hermeneutischer Thematisierungsvorgang · Nakai, S.:
Interpretation aus der Sicht der Rezeptionsästhetik · Hara, K.: Die
Subversion des Schreibtisches als Gegenstand einer politischen Anatomie des
Details – geistlose Spurensuche. Über Franz Kafkas »Der Prozeß« · Maeda, R.:
Schreiben, Unterschreiben, Datieren. Zur theoretischen und praktischen
Infragestellung der modernen Autorschaft · Neumann, G.: Einleitung:
Ästhetik, Sprache, Sinne. Literatur an der Grenze des Körpers · Hattori, S.:
Das Bild und der Körper. Zur psysiologischen Ästhetik bei Kafka · Omiya, K.:
Heinrich von Kleists »Penthesilea« – Der Körper des Medialen · Wang, B.:
Machtstruktur in Kafkas »Strafkolonie« · Tateno, H.: Aschenbachs Tod als
Flucht vor der Moderne · Iida, M.: Mechanischer Körper im Film. Spielformen
der Grenzüberschreitungen des Menschlichen und Mechanischen in »Metropolis«
und »Blade Runner« · Takagi, Y.: Widerstand des Leibes – Im Fall »Homo
Faber« von Max Frisch · Yamashita, Y.: Schillers Körperästhetik – auf der
Suche nach ihren möglichen Konsequenzen · Kamio, T.: Hieroglyphen des
Körpers – Zu den »Maschinen« in Büchners »Lenz« |
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