Yon, Inseon
Theorie und Praxis interkultureller Interpretation
Leid-Darstellungen in den Romanen „Ansichten eines Clowns“ von Heinrich
Böll und „Die Blechtrommel“ von Günter Grass
2005 • ISBN
978-3-89129-408-6 • 251 S., kt. • EUR 27,—
Literatur
bietet Perspektiven, sie öffnet Zugänge zur Welt – der wohl bekannten nahen
wie auch der völlig fremden Welt. Deutsche Literatur zieht den Leser aus
anderen Kulturräumen an, sie ist aber durch ihre Eigenart nicht nur
interessant, sie ist auch fremd und braucht daher Vermittlungswege. Die
interkulturelle Germanistik hat auf die fremdkulturelle Perspektive
aufmerksam gemacht und gezeigt, wie die Auslandsgermanistik nicht nur die
deutschen, sondern auch die eigenen Kulturkontexte für die Interpretation
heranziehen und so zur Erweiterung des Verstehenshorizontes die kulturellen
Unterschiede fruchtbar machen kann.
Auf der Grundlage von
Ansätzen der interkulturellen Germanistik baut die Autorin ein
Interpretationsmodell auf, das mittels Literatur kulturelle Fremdheit
vermittelt. Sie wählt als Kulturthema das Leid als ein zwar universales
Phänomen menschlicher Existenz, das jedoch kulturräumliche Unterschiede
aufweist, denn die Ursachen des Leids sowie der Umgang damit sind
kulturspezifisch. So gelingt ihr bei der Interpretation der Leid-Darstellung
in den beiden Romanen eine Fremdheitsvermittlung aus koreanischer
Perspektive.
Inhalt
Einleitung: Absicht und Methode der Untersuchung
Teil A: Theoretische Grundlegung
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1. Wissensbestände vom Leid als einem anthropologischen
und kulturanthropologischen
Erfahrungselement (in religiöser, philosophischer und soziologischer
Hinsicht)
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2. Literaturwissenschaftliche Untersuchungsgrundlagen
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3. Brückenkapitel: Zur Theorie interkultureller
Interpretation
Teil B: Textinterpretationen aus koreanischer Perspektive
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1. Der Roman „Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll
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2. Der Roman „Die Blechtrommel" von Günter Grass
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3. Zum interkulturellen Dialog über das Leid
Resümee • Literaturverzeichnis |