Hijiya-Kirschnereit, Irmela (Hg.)
Kulturbeziehungen zwischen Japan und dem Westen seit 1853. Eine annotierte Bibliographie
1999 • ISBN 978-3-89129-398-0
xxvi/1164 Seiten, geb. · EUR 123,-
Bibliographische
Arbeiten aus dem Deutschen Institut für Japanstudien (Bd. 6)
Intention und Zielgruppe der Bibliographie Diese Bibliographie ist als ein Arbeitsbuch konzipiert für all diejenigen, die sich mit dem Kulturaustausch zwischen Japan und dem Westen seit 1853 beschäftigen. Sie versammelt Monographien, Ausstellungskataloge, Sammelbände und Aufsätze zu den verschiedensten Facetten dieser Kulturbeziehungen, aber auch zu methodologischen Fragen. Mit der zunehmenden Globalisierung der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungen hat das Interesse an der Genese und Struktur interkultureller Beziehungen deutlich zugenommen und zugleich eine qualitative Veränderung erfahren. Es geht nicht mehr um die exotisierende Gegenüberstellung "eigener" und "fremder" Kulturelemente oder die Zuschreibung kultureller Eigentümlichkeiten, sondern vielmehr um die historischen Veränderungen, denen die Begriffe des "Eigenen" und "Fremden" in einer Kultur unterworfen waren bzw. sind. In den Blickpunkt rückt der Kultur-Kontakt: das, was sich zwischen einander begegnenden Kulturen ereignet oder ereignet hat. Es werden die Spuren nachgezeichnet, die der Kulturkontakt zwischen Japan und dem Westen auf beiden Seiten hinterlassen hat. Für eine solche Spurenlese will diese Bibliographie eine Übersicht über einschlägige Publikationen an die Hand geben.
Inhaltliche, historische und geographische Eingrenzung der Bibliographie In die Bibliographie aufgenommen wurden deutsch-, englisch- und französischsprachige Texte. Unter "Kulturbeziehungen" fallen die wechselseitigen Einflüsse und Rezeptionsprozesse zwischen Japan und dem Westen in den Bereichen Literatur, Bildende Künste, Architektur, Photographie, Film, Theater, Tanz, Musik, Philosophie und Geistesgeschichte, Religion, Alltagskultur, Sprache, Wissenschaftsgeschichte und kulturwissenschaftliche Japanforschung. Texte über Personen, die in diesen Bereichen als Kulturvermittler gewirkt haben, fanden ebenso Berücksichtigung wie solche über das westliche Japanbild und den japanischen Okzidentalismus. Das Jahr 1853 empfahl sich für die historische Eingrenzung insofern, als mit dem Ende der japanischen Abschließungspolitik die kulturellen Beziehungen zwischen dem Westen und dem "modernen Japan" vor dem Hintergrund der Öffnung, Modernisierung und Verwestlichung Japans erfolgten. Indem die westliche Moderne in allen Bereichen des wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens zum Vor- oder auch zum Gegenbild innerjapanischer Entwicklungen avancierte, setzte ein kontinuierlicher Dialog Japans mit dem Westen ein, der über eine bloße Rezeption weit hinausgeht. Die in dieser Bibliographie erfaßten Texte behandeln in der Regel die Kulturkontakte zwischen dem Westen und dem sich mit Blick auf das westliche Leitbild modernisierenden Japan. Das hier zugrundegelegte Verständnis von "Westen" orientiert sich an der Konvention, bestimmte geographische Zonen der westlichen (kulturellen) Hemisphäre zuzuordnen, nämlich Europa inclusive Rußland, Nordamerika, Australien und Neuseeland.
Textauswahl Die Bibliographie versammelt nonfiktionale Texte über japanisch-westliche Kulturkontakte, die bis 1996 erschienen sind. Auswahlkriterium war die Reflexivität eines Textes bezüglich des Kulturkontakts, den er zum Gegenstand hat. Die Bibliographie enthält in erster Linie wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Arbeiten über bereits erfolgte Kulturkontakte und ihre Auswirkungen.
Gliederung der Bibliographie Die Bibliographie besteht aus einem alphabetischen Hauptteil, der 1663 Eintragungen mit Annotationen umfaßt, und einem Index, bestehend aus einem Gesamtregister aus Verfasser-, Titel-, Schlag- und Stichwortverzeichnis. Eine umfangreiche Einführung leitet den Band ein - ein Abkürzungsverzeichnis, eine Zeittafel und ein Glossar bieten dem Leser zusätzliche Hilfen.
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