Japan und Ostasien
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Ihara,
Saikaku
Japanische Parallelfälle im Schatten des
Kirschbaumes
Aus dem vormodernen Japanisch
übertragen, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von Michael Kuhl
2007 • ISBN 978-3-89129-385-0
· 184 S., kt. · EUR 20,—
Ein wesentlicher
Grundgedanke des Strafrechts im Japan der Edo-Zeit (1603–1868) lag darin,
„[…] eine aus den Fugen geratene Gesellschaft durch das Aufzeigen
richtiger Verhaltensweisen und durch Strafandrohung bei deren Verletzung
zu ordnen“. Im Honchô-ôin-hiji griff Ihara Saikaku (1642–1693), der
herausragende frühbürgerliche Erzähler Japans, gesellschaftliche
Rechtsnormen seiner Zeit auf, gab ihnen einen literarischen Rahmen und
vermittelt(e), nicht ohne einen ihm eigenen Humor, dem Leser von einst wie
heute anhand der geschilderten Kriminal- und Zivilfälle einen Blick auf
Rechtsvorstellungen, Verfahrensweisen japanischer Rechtsprechung sowie
Formen des Strafmaßes wie auch der Vollstreckung, so, wie sie zu dieser
Zeit in Japan vorherrschend waren.
„[…], und die Geschichten, die ihm durch Hörensagen zu Ohren gekommen
waren, sind uns in unseren Tagen gleich einem aufmunternden Kraut und
haben die Gesinnung der Menschen, die – wie der Beifuß sich dem Winde
beugt oder das sich verflechtende Stilblütengras – in Verwirrung geraten
sind, begradigt, ihre Vernunft ins Klare gesetzt und auf den rechten Weg
geführt“, heißt es, diesem Grundgedanken folgend, in einer einleitenden
Bemerkung des Autors.
Michael Kuhl,
der diese Sammlung von Fallgeschichten aus dem zeitgenössischen Japanisch
übersetzte, einleitete und annotierte, studierte Japanologie und Romanistik
in Bochum und Tôkyô, arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter im EKO-Haus
der Japanischen Kultur und ist Lehrbeauftragter für das Fach ‚Modernes
Japan‘ an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
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