Dazai, Osamu; Wundt, Stefan (Übersetzung); Hirataka, Fumiya (Übersetzung)
Das Gemeine und andere Erzählungen
1992 • ISBN 978-3-89129-306-5
13 x 20 cm; 313 S., kt.; EUR 18,-
Der im wahrsten Sinne des Wortes skeptische Individualist Osamu Dazai, dessen sagenumwobenes Leben vornehmlich von Alkohol- und Drogenexzessen und unzähligen Frauengeschichten geprägt wurde, ist vor allem mit Camus und Kafka, aber auch mit Dostojewski verglichen worden. Dazai zu lesen bedeutet, Japan von innen zu betrachten. Ein Japan, das nicht das Land extremer und unerklärbarer Mystik ist, sondern die Heimat von Menschen mit engen Bindungen und entgegengesetzten Bedürfnissen, von Menschen, die ihre Mitmenschen oft bis zur Schmerzgrenze und darüber hinaus peinigen - und für die die Anderen zumeist, wie Sartre sagt, die Hölle sind. Viele Geschichten Osamu Dazais sind in Japan zu klassischen Werken geworden, und sein turbulentes Leben ist vielen Japanern nach wie vor vertraut. Aus der nur 15jährigen schriftstellerischen Arbeit dieses außerhalb des Inselreiches wenig bekannten Großen der japanischen Literatur wurden für diesen Band die 17 wichtigsten Erzählungen ausgewählt und ins Deutsche übertragen. Mit diesen Texten hat Osamu Dazai seinen literarischen Ruhm begründet. „Hier offenbart sich eine Folge stark autobiographisch geprägter Texte, die an Originalität dem bizarren, von Krisen und Selbstmordversuchen geschüttelten Lebenslauf ihres Verfassers in nichts nachstehen, - und hinter deren subjektiven Ton häufig auch Hybris und Sturz des japanischen Reiches erkennbar werden.“ (Albrecht Kloepfer, „Japan aktuell“)
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