Lü, Yixu
Frauenherrschaft im Drama des frühen 19. Jahrhunderts
1993 • ISBN 978-3-89129-225-9
14,8 x 21 cm; 234 S., kt.; EUR 23,50
Während im bürgerlichen Trauerspiel des 18. Jahrhunderts naive und unschuldige Bürgermädchen als tragische Hauptgestalten dominieren, treten etwa um 1800 heroische, oft politisch oder militärisch selbständig agierende Frauen in den Mittelpunkt des zeitgenössischen Dramas. Die stofflichen Grundlagen von Dramen wie Heinrich von Kleists "Penthesilea", Zacharias Werners "Wanda, Königin der Sarmaten", Clemens Brentanos "Die Gründung Prags" oder Franz Grillparzers "Libussa" gehören zu einem Bereich, der sich zeitlich zwischen Sage und Geschichte, räumlich zwischen der übernationalen Ferne der Antike und der des slawischen Raumes bewegt. Die dramatischen Schicksale der Frauengestalten, deren Auseinandersetzung mit dem Dominanzanspruch des Mannes zumeist militant geführt wird, werden oft mit einer Gründungslegende kombiniert. Die Studie unternimmt den Versuch, durch eine genaue textorientierte Untersuchung der genannten vier Dramen den Mythos von der Frauenherrschaft zu analysieren.
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