Warum eine Auslese von Schiller-Zitaten im 
    Taschenbuchformat? Hat dieser Dichter, dessen „Glocke" für Generationen von 
    deutschen Schülern nicht nur zur Pflichtlektüre zählte, sondern auswendig 
    gelernt werden mußte, und dessen Dramen nach wie vor auf den Lehrplänen der 
    Schulen stehen, den Menschen des 21. Jahrhunderts tatsächlich noch etwas zu 
    sagen? Offensichtlich ja! Nicht zuletzt die Veranstaltungen des 
    Schillerjahrs 2005 haben gezeigt, wie lebendig das Interesse vor allem an 
    den Original-Texten Schillers nach wie vor ist: Erfolgreichste Veranstaltung 
    war die lange Lesenacht „Schiller 24", in der am 5. und 6. März 2005 zum 
    Auftakt der Schiller-Feiern Prominente „ihren" Schiller schlicht vorlasen.
    Die prosaischen und poetischen Werke Schillers sind auch 
    heute noch eine fruchtbar sprudelnde und facettenreiche Quelle bedeutsamer 
    Gedanken, die vielfach als Weisheitssprüche und Sentenzen der Lebenswahrheit 
    erhalten und verbreitet sind und die als Maximen des Denkens und Handelns zu 
    beherzigen lohnend sein kann wie ehedem. 200 Jahre Wirkungsgeschichte dieses 
    „Nationaldichters" haben ihre Spuren im Wissens- und Sprachschatz 
    Deutschlands hinterlassen. Wer aber weiß heute noch, daß ein geflügeltes 
    Wort wie „Langer Rede kurzer Sinn" oder der Rat an Verlobte „Drum prüfe, wer 
    sich ewig bindet" von Schiller stammt, und wer kennt den eigentlichen 
    Zusammenhang dieser Aussprüche?
    Hier will die vorliegende Lexikalische Auslese aus den 
    Gesamtwerken und Briefen Friedrich Schillers Abhilfe schaffen, sie will das 
    Wesentliche und Charakteristische in Kürze wiedergeben und über die genauen 
    Fundstellen auch zur weiteren Lektüre aufschließen.
    In den Jahren 1985 bis 2002 stellte der Autor ein „Lexikon der Schiller 
    Zitate" zusammen, das um eine Einführung, eine ausführliche 
    Bibliographie und eine chronologische Übersicht zu Schillers Leben und Werk 
    erweitert war. Dabei konnte in dieser umfangreichen Dokumentation der 
    gesamte geistige Nachlaß des bedeutenden Dichters berücksichtigt werden. Es 
    gelang auch, Auszüge aus bisher unveröffentlichten Schriften in die Sammlung 
    aufzunehmen. So wurde dem Leser hier ermöglicht, Zugriff auf das gesamte von 
    Schiller überlassene geistige und gedankliche „Erbgut" zu nehmen.
    Als die Publikation im Jahre 2003 beim Iudicium Verlag 
    erschien, konnte mit dem „Lexikon der Schiller Zitate" eine Lücke in der 
    Vielfalt der bisher vorhandenen Ausgaben zu Schillers Lebenswerk geschlossen 
    werden (die Publikation ist inzwischen vergriffen).
    Bald nach dem Erscheinen dieses Zitaten-Lexikons traten 
    Freunde, Buchhändler und viele Leser an den Autor mit der Bitte heran, ein 
    handliches Kompendium mit treffenden Schillerzitaten, angepaßt für das 21. 
    Jahrhundert, herauszugeben. Dabei bestand der Wunsch, daß diese Ausgabe mit 
    präzisen Quellen- und Zeilenangaben versehen sei, weil es bisher keine 
    Schiller-Ausgabe gebe, die alle Schiller-Werke mit fortlaufenden 
    Zeilenangaben vermerke. Dieser Wunsch wurde in der vorliegenden Publikation 
    erfüllt.