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Weinkauff,
Gina
Ent-Fernungen. Fremdwahrnehmung und Kulturtransfer in der
deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur seit 1945. Mit einem Vorwort
von Ulrich Nassen
Band 1:
Gina Weinkauff: Fremdwahrnehmung. Zur Thematisierung kultureller
Alterität in der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur seit 1945.
Band 2:
Martina Seifert / Gina Weinkauff: Kulturtransfer. Studien zur
Repräsentanz einzelner Herkunftsliteraturen.
Literaturverzeichnis • Personenregister • CD-ROM
2006 · 978-3-89129-172-6 · 1087 S., kt., nur geschlossen
beziehbar · EUR 98,—
D as Fremde in seinen
facettenreichen Erscheinungsformen – als historisch, genealogisch, intra-
und interkulturell, als nah und fern Fremdes, als Fremdes im Vertrauten und
Vertrautes im Fremden, als Fremdes in Gestalt von diversen Problematiken
(sog. Dritte Welt-Problematik, Minoritäten- bzw. Ausländerproblematiken,
Adoleszenzproblematik, Multikulturalitäts- und Hybriditätsproblematik) war
bislang lediglich desultorisch Gegenstand der Forschung zur
deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur, gleichermaßen wie die
diversen Reaktionen auf das Fremdkulturelle: Entdeckung, Aneignung,
Ausgrenzung, Akzeptanz. Es mangelt nach wie vor an historisch-systematischen
Untersuchungen, die den Zeitraum vom letzten Drittel des 18. Jahrhunderts
bis zur Gegenwart erfassen. Zumindest für den Zeitraum von 1945 bis zur
Gegenwart versucht die vorliegende Studie das bestehende Desiderat zu
beseitigen.
D er vornehmlich
kulturwissenschaftlich-hermeneutisch orientierte, gelegentlich auch
ethnopsychoanalytisch und soziologisch inspirierte Teil der Ausführungen
(Band 1: „Fremdwahrnehmung“) beansprucht, im Untersuchungszeitraum die
wesentlichen Erscheinungsformen des Fremden in der deutschsprachigen Kinder-
und Jugendliteratur – Bilderbuch und Sachbuch weitgehend ausgenommen –
exemplarisch und repräsentativ zugleich zu beschreiben, zu analysieren und
zu kommentieren. Was den übersetzungswissenschaftlich orientierten Teil der
Ausführungen anlangt (in Band 2), so werden im Untersuchungszeitraum anhand
von Längsschnittstudien wesentliche Konstituenten von Literaturtransfers und
Eigentümlichkeiten von Rezeptionskontexten erhellt. Methodisch bedienen sich
die Untersuchungen eines Instrumentariums, wie es im Rahmen der Descriptive
Translation Studies und der kinderliterarischen Transfer- und
Kontaktforschung entwickelt wurde. In ihrer deskriptiven, funktionalen
Ausrichtung grenzen sich die Translation Studies bewusst vom präskriptiven
Ansatz der traditionellen Übersetzungswissenschaft ab. Essentiell ist ihnen
die Frage: Was wurde wann, warum, wie übersetzt und warum wurde es so
übersetzt, wie es übersetzt wurde? |
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