Längst ist die im Bereich der Vergnügungen oft (nicht
immer) freizügige Edo-Zeit Vergangenheit, doch die Elemente ihrer
Unterhaltungskunst leben fort. Das Dutzend kleiner Prosaskizzen, die wir
hier ausgewählt haben, kann das belegen. Jede davon vermittelt den Eindruck,
als habe der Autor sein Lachen, Lächeln oder Schmunzeln gleichsam zu einer
Essenz kondensiert, die sich beim Leser wieder voll zu einem Lachen, Lächeln
oder Schmunzeln entfalten wird – eine Verfeinerungskunst, auf die Japaner
sich gut verstehen.
Nicht fehlen darf auch ein leichter erotischer Touch.
Verleiht er doch dem Geschriebenen jene Sinnlichkeit, die erst den Zauber
dieser Geschichten ausmacht – Geschichten, die nicht bloß Aufschluß geben
über ein Land, sondern den Leser über Landes- und Kulturgrenzen hinweg am
Leben und Erleben seiner Bewohner teilnehmen lassen.
Inhalt
Akutagawa Ryûnosuke:
Frauenkörper (Nyôtai) [1917]
Herr Tanizaki Jun’ichirô (Tanizaki Jun’ichirô shi) [1923]
Dazai Osamu:
Versprochen und gehalten (Mangan) [1938]
Ibuse Masuji:
Hirano oder: ein Unglück kommt selten allein
(Hiranoya no kômutta higai) [1933]
Erste Liebe (Hatsukoi) [1929]
Kawabata Yasunari:
Das Foto (Shashin) [1923]
Nagai Kafû:
Feinschmecker (Bimi) [1909]
Friedhofsbesuche (Haka môde) [1909]
Shiga Naoya:
Die Wiedergeburt (Tenshô) [1924]
Susukida Kyûkin:
Frühlingslied (Haru no uta, 2) [1924]
Uno Chiyo:
Zu grell geschminkt (Shifun no kao) [1923]
Yoshida Hidekazu:
Ein Wintermorgen (Fuyu no asa) [1977]